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Olympiasieger Michael Jung: "Noch ist die historische Bedeutung nicht ganz bei mir angekommen"

Der nun dreifache Einzel-Olympiasieger in der Vielseitigkeit Michael Jung muss seinen Erfolg noch ein bisschen verdauen. Schließlich gelang ihm in Versailles Historisches. Ein Interview für die Veranstalter des CHIO Aachen hat er dennoch gegeben.

Gerade jubelte er in Versailles über den Olympiasieg, nun blickt er schon Richtung Weltmeisterschaft: Michael Jung.

Aachen/GER - Vielseitigkeitsreiter Michael Jung gelang mit seinem Chipmunk bei den Olympischen Spielen in Paris wahrlich Historisches. Als erster Reiter überhaupt hat er nun dreimal Gold in der Einzelwertung der Vielseitigkeit geholt – 2012 in London, 2016 in Rio und 2024 in Paris.

Im Interview mit den Veranstaltern des CHIO Aachen blickt er auf die emotionalen Tage zurück und verrät, wie seine Planungen Richtung FEI World Championships Aachen 2026 aussehen.

Michael Jung, herzlichen Glückwunsch zur dritten Einzel-Goldmedaille bei Olympischen Spielen! Wie haben Sie die Zeit in Paris erlebt?

Michael Jung: Es waren sehr spannende Tage mit einem Wechselbad der Gefühle. In der Dressur lief es gut für uns und auch im Gelände ging es erstmal stark los. Dann gab es das Aus bei Chrissi (Christoph Wahler, Anm. d. Red.), das uns alle natürlich mitgenommen hat. Aber anschließend hatten Chipmunk und ich so eine fantastische Runde, dass wir weiter im Rennen um die Einzelmedaillen dabei waren. Dass es als letzter Starter im Springen dann geklappt hat, macht mich überglücklich. Es ist auch für das ganze Team, das so hart gearbeitet hat, einfach gigantisch.

Haben Sie schon realisiert, dass Sie Historisches erreicht haben?

Jung: Nein, das ist noch nicht ganz angekommen. Es war so viel Trubel und Hektik bisher – und natürlich ein Medienrummel, der war der Wahnsinn. Das werde ich erst so richtig realisieren, wenn ich mal ein bisschen Zeit habe und auch nochmal in Ruhe davon erzählen kann.

Was hat Sie an den Olympischen Spielen in Paris am meisten beeindruckt?

Jung: Für die Pferde war alles perfekt. Die Stallungen, die Vorbereitungsplätze, die Waschplätze, die Prüfungsplätze – überall gab es super Bedingungen. Und natürlich war die Atmosphäre in Versailles einfach traumhaft, dazu kam die super Stimmung mit so vielen Menschen im Schlosspark. Das kann man gar nicht beschreiben, das war unglaublich. Aber auch die Eröffnungsfeier werde ich nicht vergessen. Dass dort so viel dem Pferdesport gewidmet wurde, war schon sehr besonders. Das hat mich wirklich berührt und war ein ausgesprochen tolles Gefühl, da wir ja sonst eher eine Randsportart sind.

Was ist Ihr nächstes großes Ziel?

Jung: Auf jeden Fall die WM in Aachen! Das wird ein riesiges Highlight, da bin ich sicher. Auch die nächsten Olympischen Spiele stehen natürlich auf meinem Zettel. Chipmunk ist jetzt 16 Jahre alt, wir überlegen also jetzt schon immer wieder, welches Pferd unser nächster Superstar sein könnte (lacht). Da wird im Stall mit einem Augenzwinkern spekuliert, wer in Frage kommen könnte. Die Ausbildung von jungen Pferden macht mir großen Spaß und ich hoffe, dass ich für die Zukunft dann auch wieder ein Top-Pferd haben werde.

Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die FEI World Championships Aachen 2026 und was erwarten Sie von diesem Event?

Jung: In Aachen kommt immer wieder die Crème de la Crème in jeder Disziplin zusammen. Das erwarte ich auch für die WM. Es ist toll, dass dort sechs Disziplinen an einem Ort stattfinden, das ist für mich das Größte. Es wird mega im eigenen Land – mit unzähligen Menschen, einem tollen Publikum und einer grandiosen Stimmung.

- pm -