Pony-EM Strzegom: Rekordsieg für Rose Oatley, Silber für Vielseitigkeitsteam
Strzegom/POL - Sie hat es geschafft! Rose Oatley aus Lütjensee in Schleswig-Holstein holte mit ihrem Ponywallach Daddy Moon in der abschließenden Dressur-Kür der Pony-Europameisterschaft im polnischen Strzegom die dritte Goldmedaille. Damit gewann sie beide Einzelprüfungen und auch im Team holten die deutschen Ponydressurreiterinnen Gold. Silber ging an ihre Teamkollegin Antonia Roth und Daily Pleasure WE.
„Wir schweben jetzt nur noch nach Hause, der heutige Tag und die gesamte Europameisterschaft war einfach nur outstanding. Alle drei Mädels lagen heute über 80 Prozent“, so fasst die Pony-Bundestrainerin Caroline Roost die Tage in Strzegom zusammen. Mit 89,700 Prozent stellte die talentierte Dressurreiterin dazu auch noch einen neuen Weltrekord auf, der bis zur heutigen Kür bei Lucie-Anouk Baumgürtel (Nottuln) und ZINQ Nasdaq FH lag. „Die Kür von Rose war einfach nur perfekt“, so Roost. Rose Oatley und Daddy Moon haben sich selbst übertroffen – in allen drei Prüfungen ritt das Paar zu mehr als 80 Prozent.
Antonia Roth (Stuttgart), die mit Daily Pleasure WE bereits ihre zweite Europameisterschaft bestritt, ritt ebenfalls eine fehlerfreie, harmonische Runde in der Kür und konnte sich mit dem phänomenalen Endergebnis von 85,090 Prozent erneut die Silbermedaille sichern. Mit dem zweiten Platz zuvor in der Einzelwertung kommt auch sie insgesamt auf zwei Einzelmedaillen. „Antonia hat ihre Leistung über alle drei Tage auch toll gesteigert. Die Kür heute war das Sahnehäubchen", so Caroline Roost.
Ein tolles EM-Debut gelang Julie Sofie Schmitz-Heinen mit ihrem Wallach Carleo Go. Die Pony-Bundestrainerin gab zu, sie nach der EM-Nominierung ein wenig wachgerüttelt zu haben, denn ein Start auf einem internationalen Championat hatte die 14-Jährige in dieser Saison eigentlich noch nicht eingeplant. „Dass wir sie nominieren, damit hat sie gar nicht gerechnet.“ Zum Teamgold hatte das Paar mit 75,429 Prozent auch enorm beigetragen, bei den Einzelmedaillen mischte es zwar immer auf den vorderen Plätzen mit, verpasste die Bronzemedaille jedoch zwei Mal knapp. „Für sie war es eine ganz tolle Erfahrung, heute hat sie mit 82,810 Prozent noch Mal eine deutliche Steigerung gezeigt. Ich denke, alleine das ist schon ein toller Erfolg“, sagte die Bundestrainerin zu Platz vier und den knappen Ergebnissen. „Außerdem hat sie ja auch noch zwei Jahre Zeit.“
Besonders schön sei bei der Europameisterschaft in Polen der Teamgeist gewesen, gab Caroline Roost an. „Alle haben gegenseitig mitgefiebert und natürlich haben wir nach den Hammer Leistungen mit einer Cola an unserem Wagenlager angestoßen.“ Die Pony-Europameisterschaft ist mit dem heutigen Entscheidungstag beendet.
Silber auch für Vielseitigkeitsreiter
Das deutsche Vielseitigkeitsteam gewinnt bei den Pony-Europameisterschaften in Strzegom die Silbermedaille. Nach drei Jahren ohne Medaille und einer Corona-Pause im vergangenen Jahr konnte eine deutsche Mannschaft mit Merle Hoffmann, Pita Schmid, Maya Marie Fernandez und Ella Krüger wieder an die früheren Erfolge deutscher Ponyvielseitigkeitsreiter anknüpfen. Beinahe hätte es auch in der Einzelwertung für Edelmetall gereicht: Merle Hoffmann aus Trossingen belegte mit Penny Lane WE als beste Deutsche Platz vier.
Das Endergebnis hatte sich bereits in der Dressur angedeutet. Hier bereits musste das deutsche Quartett, das erstmals unter der Leitung von Bundestrainer Rüdiger Rau an den Start ging und aus lauter EM-Neulingen bestand, lediglich der Mannschaft aus Frankreich den Vortritt lassen. Im Gelände gelangen ihnen drei fehlerfreie Runden, zu denen nur ein paar Zeitfehler hinzukamen .Allerdings traten sie zum Springen nur noch zu dritte an, nachdem Ella Krüger (Hamburg) kurz vor Schluss des Geländekurses mit Gold Grove Simon ausgeschieden war.
Im abschließenden Springen wiederholte Merle Hoffmann mit Penny Lane ihre guten Leistungen aus Dressur und Gelände. Zwar kamen auch im Parcours 0,8 Zeitstrafpunkte hinzu, mit ihrem Endstand von 31,4 Minuspunkten blieb die 14-jährige Baden-Württembergerin jedoch auf Platz vier. Ihre Teamkollegin Pita Schmid musste mit Sietlands Catrina einen Abwurf hinnehmen. Die Dressur hatte die 14-jährige Reiterin aus dem sächsischen Neumark mit 34,9 Minuspunkte im Rahmen ihrer Möglichkeiten beendet, im Gelände hatte sie als einzige Deutsche eine komplette Nullrunde vorgelegt. Mit einem Endstand von 38,9 Minuspunkten wurde sie Achte. Etwas Pech hatte die erfahrenste deutsche Reiterin Maya Marie Fernandez aus Weiterstadt. Die zweimalige Preis-der-Besten-Siegerin hatte nach der Dressur noch auf Platz vier gelegen, hatte sich jedoch im Gelände mit Rücksicht auf das Teamergebnis etwas Zeit gelassen und sammelte im Parcours zusätzliche acht Strafpunkte. Für sie bedeutete das ein Endergebnis von 43,7 Minuspunkten – Platz elf.
Am Sieg der Franzosen war damit nicht zu rütteln, wenngleich auch sie – trotz zweier Nullunde – zusätzliche Strafpunkte im Springen hinnehmen mussten (Endstand 104,4 Minuspunkte). Das deutsche Team kaum auf 114 Minuspunkte, die Iren sicherten sich mit 132,3 Minuspunkten die Bronzemedaille.
Der französische Sieg wurde durch eine Goldmedaille von Mae Rinaldi mit Boston du Verdon (28,4 Minuspunkte) komplettiert. Silber und Bronze gingen an den Iren Ben Connors mit Cornafest Fred (30,3) Minuspunkte beziehungsweise an die Niederländerin Sophie Weening mit Hip Hop (30,4), denen es beiden gelang, die EM mit ihrem Dressurergebnis zu beenden.
Die beiden deutschen Einzelreiterinnen in Strzegom mussten im Parcours jeweils einen Fehler in Kauf nehmen. Auch für die beiden war es ebenfalls der erste Championatsstart. Die 15-jährige Linn Marie Schlütter aus Bocholt belegte mit Rathcline Dream Platz 25 (Endstand 56,0 Minuspunkte), direkt dahinter ordnete sich Amelie Nottmeier (16, Saerbeck) mit Katleen ein (56,9).
Alle Ergebnisse aus Strzegom finden Sie hier.
- fn-press -
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