Gabriela Grillo lebt nicht mehr
Duisburg – Gabriela Grillo zählt zu den erfolgreichsten Dressurreiterinnen ihrer Zeit. In ihrer Jugend trainierte sie bei Walter „Bubi“ Günther, ab 1974 bei Generalmajor a. D. Albert Stecken. Mit dem Trakehner Ultimo gehörte sie von 1976 bis 1982 dem deutschen Dressurkader und feierte mit ihm auch ihre größten sportlichen Erfolge: Sie gewann Mannschafts-Gold bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal, wurde zweimal Mannschaftswelt- und drei Mal Mannschaftseuropameisterin. Sechsmal wurde sie Deutsche Meisterin der Dressurreiterinnen (damals gab es noch eine getrennte Wertung): mit Ultimo, Galapagos und Grandison.
Neben dem Sport war Gabriela Grillo auch als Journalistin tätig und engagierte sich ehrenamtlich. Ab 1980 war sie ständige Mitarbeiterin der Fachzeitschrift „Reiten und Fahren“, verfasste Fachartikel und war Buchautorin. Im Jahr 1981 wurde sie in den Vorstand der Fachgruppe Dressur im Deutschen Reiter- und Fahrerverband (DRFV) gewählt.
Als geschäftsführende Gesellschafterin der Wilhelm Grillo Handelsgesellschaft und Mitglied des Aufsichtsrats der Grillo-Werke AG engagierte sich Gabriela Grillo auch nach ihrer aktiven Karriere für den Pferdesport. Eine Kooperation zwischen Grillo, der Stiftung der Familie Herbert Grillo und der Stiftung Deutscher Pferdesport ermöglichte es, ab 2015 junge Talente im Dressursport besonders zu fördern. Als erste Reiterinnen kamen Claire-Louise Averkorn und Bianca Nowag in den Genuss eines Stipendiums. Beide Reiterinnen durften dafür auch einige Trainingstage auf Haus Rott, dem Anwesen der Familie Grillo, und bei ihrer Förderpatin verbringen.
Für ihr herausragendes Engagement im sozialen, kulturellen, gesellschaftlichen, berufsständischen und sportlichen Bereich wurde Gabriela Grillo 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. – fn-press/kl –