Paris 2024
Pferde aus deutscher Zucht holten 13 von 37 olympischen Medaillen
Paris/FRA – Pferde aus deutscher Zucht konnten über ein Drittel der insgesamt 37 Medaillen in den drei Reitsportdisziplinen für sich verbuchen.
In der Dressur konnte sich Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera erneut Doppelgold sichern. Die Trakehner Stute von Easy Game/Handryk stammt aus der Zucht der 2023 verstorbenen Silke Druckenmüller. Zu der siegreichen Dressurmannschaft gehört auch der Oldenburger Bluetooth OLD von Bordeaux (NLD)/Riccione aus der Zucht des Gestüts Lewitz.
Während sich Isabell Werth mit Wendy, einem Pferd aus dänischer Zucht, ihre beiden Medaillen sicherte, war das dänische Team ausschließlich mit deutschen Pferden am Start und sicherte sich Silber mit der Mannschaft. Daniel Bachmann-Andersen stellte den westfälischen Hengst Vayron von Vitalis aus der Zucht von Heinrich Sterthoff aus Hamm vor. Nanna Skodborg Merrald saß im Sattel des Oldenburgers Zack-Sohnes Zepter aus der Zucht von Bernhard Sieverding aus Twistringen. Über Teamsilber hinaus lieferte Catherine Laudrup-Dufour mit der Hannoveraner Stute Freestyle von Fidermark aus der Zucht von Stephan Kurz aus Zöbingen das beste Einzelergebnis.
Insgesamt stammten 28 der 60 in Paris im Grand Prix gestarteten Dressurpferde aus deutscher Zucht. Aufgeteilt nach Rassen waren es 13 Oldenburger, acht Hannoveraner, vier Westfalen, ein Deutsches Pferd (ZfdP), ein Deutsches Sportpferd (Brandenburg-Anhalt) und die Trakehnerstute TSF Dalera.
Die Vielseitigkeit wurde in Paris von Pferden aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden dominiert. Unter den Goldmedaillengewinnern waren gleich drei deutsche Pferde zu finden. Bestes Paar war Michael Jung, der im Sattel des 16-jährigen Hannoveraners Chipmunk FRH Geschichte schrieb, indem er als bislang einziger Vielseitigkeitsreiter zum dritten Mal Olympiasieger in der Einzelwertung wurde. Der ehemalige Bundeschampion Chipmunk FRH ist ein Sohn des Contendro I und wurde von der Zuchtgemeinschaft Meyer-Kulenkampff in Engeln gezogen. Mütterlicherseits stammt er vom bekannten Vielseitigkeitsvererber Heraldik xx ab.
Zum zweiten Mal Gold und dazu noch die Silbermedaille in der Einzelwertung in der Vieseitigkeit gab für ein anderes deutsches Pferd, den 15-jährigen Holsteiner Wallach London 52 von Landos/Quinar, gezogen von Ocke Riewerts aus Alkersum. Er wurde, wie schon in Tokio, von der Britin Laura Collet geritten. Mit einem Holsteiner war auch deren Teamkollege Tom McEwen erfolgreich. JL Dublin von Diarado, der im Züchterstall von Volker Göttsche-Götze in Groß Buchwald das Licht der Welt erblickte, verhalf auch ihm zu Team-Gold. Bronze gab es für den Holsteiner Jefferson von Jacquino, der mit Toshiyuki Tanaka zum ersten japanischen Medaillenerfolg im Pferdesport beitrug. Gezogen wurde Jefferson von Udo Wagner aus Angermünde.
Insgesamt standen 65 Pferde auf der Liste der ersten Verfassungsprüfung, davon sieben Holsteiner, je zwei Hannoveraner und Oldenburger und ein Deutsches Pferd (ZdfP).
Den deutschen Reitern blieb im Finale im Springen eine Teammedaille verwehrt. Dafür gab es Team-Silber für den bereits vor drei Jahren in Tokio erfolgreichen Baloutinue, ein 14-jähriger Hannoveraner Wallach von Balou du Rouet/Landor S aus der Zucht von Heinrich Meyer aus Langwedel, vorgestellt von Laura Kraut.
Im Einzelfinale sorgte Christian Kukuk für die erste deutsche Goldmedaille nach 1996 – und das im Sattel eines deutschen Pferdes. Der 14-jährige Westfale Checker stammt aus der Zucht von Wolfgang Kipp aus Ibbenbüren und wurde von Bundestrainer Otto Becker entdeckt.
Insgesamt stammten 26 von 85 Springpferden auf der Liste der Verfassungsprüfung aus deutscher Zucht, davon neun Westfalen, sechs Hannoveraner, fünf Holsteiner, vier Oldenburger Springpferde, ein Mecklenburger und ein Deutsches Sportpferd (Brandenburg-Anhalt).
fn-press/Hb
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