Verden: Körung der Springhengste, Preisspitze für 175.000 Euro
Verden/GER - Die Körung der Springhengste in Verden hatte eine Qualität wie lange nicht mehr. Neunmal wurde eine Prämie vergeben. Insgesamt erhielten 27 der 44 Junghengste ein positives Körurteil. Mit Spannung wurde der Hengstmarkt erwartet. Auf die Spitzenposition der Preisstatistik sprang ein Aganix du Seigneur-Sohn, den das Landgestüt Celle für 175.000 Euro ersteigerte. Honoriert wurde die Qualität der Hengste mit einem Durchschnittspreis von 49.916 Euro.
„Bereits die Hengstvorauswahl ließ uns hoffnungsvoll auf die Körtage blicken. Der gute Eindruck bestätigte sich schon am ersten Tag beim Warm-Up-Freispringen und auch am Schlusstag. Morderne, athletische und clever springende Hengste prägten die Kollektion“, beschrieb Zuchtleiter Ulrich Hahne vorab, was zu erwarten war. Das Landgestüt Celle war in Kauflaune, es sicherte sich insgesamt drei hochkarätige Springhengste. Der Erste im Spitzentrio war ein Brauner v. Aganix du Seigneur Z/Eldorado van de Zeshoek (Z.: Antonius Schulze-Averdiek, Rosendahl, Ausst.: Schulze-Averdiek Sportpferde und Aufzucht GbR, Rosendahl), der den Hengstmarkt eröffnete. Für ihn erfolgte der Zuschlag bei 175.000 Euro.
Weiter ging es mit einem sehr modern aufgemachten Schimmel v. Cornet’s Pleasure VDL/Vagabond de la Pomme (Z. u. Ausst.: Zuchthof Dree Boeken KG, Heidesee). Er beeindruckte nicht nur über dem Sprung, sondern verfügt auch über drei im internationalen Parcours erfolgreiche Generationen auf der Mutterseite. Dieser Hengst ging für 108.000 Euro ins Landgestüt. Letzter Hengst für das Landgestüt war ein athletischer Brauner v. Taloubet Z/Chacco-Blue (Z.: Johannes zur Lage, Bersenbrück, Ausst.: Simone Kottwitz, Bippen), der mit Kraft und Dynamik überzeugte. Er wechselte für 165.000 Euro in Kooperation mit einer langjährigen Partnerin des Landgestüts aus Kanada in Celles Besitz.
Ein Stammkunde aus Tschechien sicherte sich einen typvollen, mit einer blitzsauberen Manier ausgestatteten Chacoon Blue/Vagabond de la Pomme-Sohn (Z.: ZG Bormann, Harsum, Ausst.: Franz Bormann jun., Harsum) für 72.000 Euro. In sportliche Hände gelangte für 40.000 Euro ein Aganix du Seigneur Z/Acorado-Sohn (Z. u. Ausst.: Frank Johannsen, Buxtehude), der aus dem Stamm von Lars Niebergs Mannschaftsolympiasieger Esprit FRH kommt. Eine ganz besondere Offerte aus einem der weltweit besten Stämme für Vielseitigkeitspferde war ein Grey Top/Heraldik xx-Sohn (Z. u. Ausst.: Prof. Dr. Volker Steinkraus, Ollsen). Ein Käufer aus Belgien hatte den längsten Atem und ersteigerte den formschönen und elastisch springenden Schimmel für 44.000 Euro.
Nach Niedersachsen erfolgte der Zuschlag bei 78.000 Euro für einen mit besten Reflexen ausgestatteten For Planet/Stakkato Gold-Sohn (Z.: Ion Magerusan, Menslage, Ausst.: Gestüt Sprehe GmbH, Löningen). Der letzte Prämienhengst, der zum Verkauf stand, war ein mit nahezu grenzenlosem Vermögen ausgestatteter Cornet’s Edition/Chin Quin-Sohn (Z.: Holger Baum, Hofheim, Ausst.: Hermann Capell, Rheinberg), der einem belgischen Hengsthalter 46.000 Euro wert war. Ein weiterer Hengst erhielt eine Prämie, stand jedoch nicht zum Verkauf: Der Colman/Check In-Sohn (Z.: Rüdiger Löer, Weste, Ausst.: Soc. Agr. Poggio Alla Malva 'il Groupo' ss, Malmantile/ITA) verbleibt in italienischem Besitz. Er zeichnete sich an den Körtagen durch Ehrgeiz und Athletik aus.
Nicht nur im Celler Landgestüt sicherte sich an dem verschneiten Dezembersamstag einen der hochkarätigen Rohdiamanten. Die Reise in das Landgestüt Moritzburg wird ein Charthago Blue/Perigueux-Sohn (Z. u. Ausst.: Christoph Eits, Wurster Nordseeküste) antreten. Ohne Prämie aber mit 62.000 Euro Zuschlagspreis verließ ein 2019 geborener Aganix du Seigneur/Chin Chin-Sohn (Z. u. Ausst.: Gestüt Eichenhain GmbH, Varste) die Niedersachsenhalle und ist damit nach der Liberalisierung des Hengstmarktes das erste in Verden versteigerte Pferd, das in Zangersheide registriert ist.
Insgesamt wird genau die Hälfte der gekörten Hengste, die zum Verkauf standen, Deutschland verlassen. Hannoveraner Kunden aus Belgien sicherten sich vier Hengsten das größte Kontingent, gefolgt von Finnland, Frankreich und der Tschechischen Republik mit jeweils zwei Käufen. Der Durchschnittspreis lag bei 49.729 Euro. Teuerster nicht gekörter Hengst war ein bereits dreijähriger Hengst v. Casino Berlin/Silvio (Z. u. Ausst.: Peter Mahler, Neuhaus/Oste), der für 25.000 Euro nach Bayern versteigert wurde. Die zwölf nicht gekörten Hengste kosteten im Durchschnitt 15.917 Euro.
Zu den kompletten Ergebnissen der Körung geht es hier.
- pm -
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