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Weltbeste Pferdezüchter geehrt

Jahr für Jahr kürt der Weltzuchtverband (WBFSH) die erfolgreichsten Pferdezüchter und Pferdezuchtverbände. In der Vielseitigkeit setzten sich in diesem Jahr die Holsteiner an die Spitze. Auch in der Dressur schnitten deutsche Zuchtverbände sehr gut ab. Im Springen sind andere Zuchtverbände erfolgreicher.

Tom McEwen und JL Dublin bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris.

Die jährlichen Ranglisten des Weltsportpferdezuchtverbandes (World Breeding Federation for Sport Horses, WBFSH) sind veröffentlicht. Es geht um die erfolgreichsten Pferde des Jahres. Den weltweiten Platz eins unter den Dressurpferdezüchtern belegt auch in diesem Jahr die 2023 verstorbene Silke Druckenmüller für die Zucht der Trakehner Stute TSF Dalera BB.

In der Vielseitigkeit führt Volker Göttsche-Götze das Ranking an (JL Dublin), im Springen ist es der Belgier Romain Rotty (Legacy). Im Ranking der Zuchtverbände belegt der Holsteiner Verband erstmals den ersten Platz in der Disziplin Vielseitigkeit und darüber hinaus Platz vier im Springen. In der Dressur landete der Oldenburger Verband auf Rang zwei, das Westfälische Pferdestammbuch ist Dritter.

Dalera zum vierten Mal in Folge als erfolgreichstes Dressurpferd geehrt

Zum vierten Mal in Folge steht der Name Silke Druckenmüller als Züchterin der Trakehner-Stute TSF Dalera BB an der Spitze der Züchter-Rangliste Dressur. Die im vergangenen September verstorbene Züchterin aus Ferschweiler erhält daher posthum den Breeders Award 2024. TSF Dalera BB gewann mit ihrer Reiterin Jessica von Bredow-Werndl unter anderem Doppelgold bei den Olympischen Spielen 2020 und 2024 sowie Triplegold bei den Europameisterschaften 2021 und hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck im Sport. Nach Paris kündigte die Reiterin den Rückzug von Dalera aus dem Sport an, wobei noch einige Abschiedsauftritte in Neumünster und Basel geplant sind, bevor die 17-jährige Stute dann ihren Ruhestand im Zuhause der Reiterin in Aubenhausen genießen wird.

Der diesjährige Breeder Award in der Vielseitigkeit ging an Volker Göttsche-Götze aus Groß Buchwald für die Zucht von JL Dublin. Der Holsteiner Wallach von Diarado, konnte mit seinem britischen Reiter Tom McEwen Mannschaftsgold bei den Olympischen Spielen in Paris erringen und war Zweiter im Fünf-Sterne-Turnier in Lexington/USA. McEwen der JL Dublin 2022 übernahm, beschrieb die Partnerschaft als einen Traum und betonte das außergewöhnliche Talent und Temperament des Wallachs. Der Breeder Award 2024 im Springen geht an den Belgier Romain Rotty für die Zucht der Zangersheide-Stute Legacy, die mit ihrem irischen Reiter Daniel Coyle aufeinanderfolgende Siege bei den Weltcup-Veranstaltungen in Leipzig und Amsterdam erzielte und in Paris ihr Debüt bei Olympischen Spielen gab.

Zuchtverbände-Ranking: Platz eins für Holstein

Der Holsteiner Verband ist erstmals die Nummer eins unter den Zuchtverbänden in der Vielseitigkeit. Neben dem bereits erwähnten JL Dublin sammelten auch Dublins Teamkollege London von Landos I, geritten von Laura Collett (Züchter: Ocke Riewerts, Alkersum) sowie der Numero Uno-Sohn Nickel mit Julia Krajewski im Sattel (Züchter: Hindrick Stüvel, Rosengarten) viele Punkte für den Holsteiner Verband. Krajewskis neues Spitzenpferd Nickel war nicht nur beim CHIO Aachen siegreich, sondern feierte auch seine erfolgreiche Olympia-Premiere in Paris. Der aktuelle Sieg des Paares in Boekelo zählt allerdings schon fürs nächste Jahr.

Je Zuchtverband werden die sechs besten Pferde gewertet. Für die Holsteiner sind dies außerdem: Diabolo von Diarado, Reiter: William Coleman/USA, Züchter: Fritz Maschmann, Westensee; Cartania von Cartani, Reiter: Felix Vogg/SUI/Züchter: Günter Koch, Vollerwiek sowie Denim von Dinken, Reiter: Philipp Dutton/USA, Züchter: Martin Bachmann, Heimberg.

Hinter dem Holsteiner Verband schafften es die Irish Sport Horses und die französischen Selle Francais auf die Plätze zwei und drei des Podiums. Der Hannoveraner Verband belegt Platz sechs, insbesondere dank seines vielseitigen Aushängeschildes fischerChipmunk FRH von Contendro I, Reiter: Michael Jung. Züchter des frischgebackenen Olympiasiegers sind Sabine und Dr. Hilmer Meyer-Kulenkampff aus Engeln.

Erfolgreiche deutsche Dressurpferdezucht

Besonders erfolgreich war die deutsche Pferdezucht einmal mehr in der Dressur. Auch wenn hier das KWPN, der niederländische Warmblutzuchtverband, erneut die Nase vorn hat, folgen doch mit Oldenburg, Westfalen und Hannover gleich drei deutsche Zuchtverbände auf den Plätzen zwei bis vier. Für den Oldenburger Verband punkteten dabei vor allem drei Olympiapferde: der Mannschaftsgoldmedaillengewinner Bluetooth OLD von Bordeaux, Reiter: Frederic Wandres, Züchter: Gestüt Lewitz sowie der von Isabell Freese für Norwegen vorgestellte Totilas-Sohn Total Hope OLD aus der Zucht von Christine Arns-Krogmann und der für Schweden startende Lodbergener Hengst Dante Weltino OLD von Danone, Reiterin: Therese Nilshagen, Züchter: Olaf Bahls. Ebenfalls für Oldenburg punkten konnten Maxima Bella von Millenium, Züchterin: Renate Hormann, Landesbergen sowie die beiden Destano-Nachkommen Denoix PCH mit seiner Reiterin Katharina Hemmer und dem Züchter: Friedrich Kuhlmann sowie Drombusch mit seiner Reiterin Felicitas Hendricks und dem Züchter: Ralf Stienke, Berge.

Die meisten Punkte für das drittplatzierte westfälische Pferdestammbuch gingen auf das Konto von Isabell Werths Emilio von Ehrenpreis, Züchter Heinrich und Wilhelm Strunk, Bochum und Vayron von Vitalis, Züchter Heinrich Sterthoff, Hamm, Olympiapferd des dänischen Reiters Daniel Bachmann-Andersen. Zu den besten sechs westfälischen Pferden zählen ferner Dayman von Daily Deal, Reiterin: Dorothee Schneider und Züchter Hermann Gerland, Sir Hubert B von Sir Heinrich mit seinem Reiter Borja Carrascosa Martínez und dem Züchter Hubert Brinkmann, Feel Good VO von Franziskus, Züchterin: Tina Ludwichowski, Recklinghausen sowie das ehemalige Olympiapferd von Cathrine Laudrup-Dufour, Bohemian von Bordeaux, mit dem in diesem Jahr mit die US-amerikanische Reiterin Endel Ots zahlreiche Erfolge sammelte. Züchter von Bohemian ist der im vergangenen Jahr verstorbene Heinrich Langewellpott aus Eselkamp, der noch 2022 vom Westfälischen Pferdestammbuch mit dem Ramzes-Preis für seine herausragende züchterische Leistung ausgezeichnet worden war.

In der Springpferdezucht setzte sich der Zuchtverband Selle Francais als erfolgreichster Verband an die Spitze. Den zweiten Platz belegte das Stutbuch Zangersheide vor dem belgischen Zuchtverband vor den Holsteinern.