Editorial der Oktober-Ausgabe 2023
Bei Tierquälerei gilt Nulltoleranz
Auf der Reitanlage des dänischen Dressurreiters und Pferdehändlers Andreas Helgstrand sind heimlich Filmaufnahmen gemacht worden, deren Veröffentlichung er über den juristischen Weg verhindern möchte. Beim ersten Gerichtstermin sagte Helgstrand, dass einige Tiere sehr wild seien und gezähmt werden müssten. Er stellte folgenden Vergleich an: „Das ist wie bei einem Hund, der ab und zu beißt. Man muss die Pferde in ihre Schranken weisen, sonst sind sie gefährliche, große Tiere.“ Nun, der Versuch, Tierquälereien zu erklären oder modernen Städtern gegenüber zu verharmlosen, darf nicht widerspruchslos toleriert werden.
Wenn Hunde als wilde Bestien dargestellt werden, die mit entsprechenden gewaltsamen Mitteln zur Ordnung gezwungen werden müssen, ist das ein klarer Beweis dafür, dass das Verständnis für die Psyche der Tiere und für den artgerechten Umgang mit ihnen vollkommen fehlt. Tiere als wilde Wesen, darzustellen, die dem Menschen aggressiv nach dem Leben trachten, ist ein komplett inakzeptabler Versuch, Fakten umzukehren. Auch die Idee, Gattungen populistisch miteinander zu vergleichen, ist vollkommen falsch. Haustiere wie Hunde und Pferde begegnen dem Menschen immer unvoreingenommen mit großer Zuneigung. Ja, mit bedingungsloser Liebe! Aggressives Verhalten ist immer und ausschließlich das Ergebnis eines falschen Umgangs und geht ausnahmslos vom Menschen aus.
Es gibt absolut keine wissenschaftlich basierten Gründe, Pferde zu schlagen, mit Sporen zu misshandeln, mit scharfen Gebissen und zwanghaftem Zaumzeug zu quälen. Bei Tierquälerei gilt immer null Toleranz. Die ethischen Grundsätze von Tierschutz, Tierwohl und dem Recht auf ein glückliches Leben gelten uneingeschränkt für alle unsere vierbeinigen Partner. Immer und überall und ohne jede Einschränkung.
Helgstrand verliert Bronze von dänischen Meisterschaften
Bei den diesjährigen dänischen Meisterschaften hatte Andreas Helgstrand mit Jovian die Bronzemedaille gewonnen. Weil der Hengst wegen leichter Kolikanzeichen während des Turnier behandelt und diese Behandlung nicht regelkonform gemeldet worden war, wurde der Reiter nun nachträglich disqualifiziert.
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