Stuttgart: Herzbeben-Sieg für Richard Vogel
Stuttgart – Man muss mutig sein, um den Stechparcours so anzugehen, wie Richard Richard Vogel mit United Touch S. Die beiden schnippelten die Wendungen meisterlich, gaben Gas im Stechparcours und der zwölf Jahre alte Westfale half seinem Reiter, wenn die Distanz doch hätte kritisch werden können. United Touch S hob ab, sprang für seinen Reiter sein Herz aus der Brust und beendete den Parcours in 41,39 Sekunden, Momente zum Luftanhalten inklusive. „United Touch ist einfach unglaublich. Ich bin unfassbar stolz auf mein Pferd und die Atmosphäre hier in Stuttgart beflügelt uns zusätzlich“, freute sich der Springreiter, der mit seinem Reiterkollegen David Will und seiner Lebensgefährtin Sophie Hinners einen Ausbildungsstall betreibt. United Touch S hat er seit gut zwei Jahren unter dem Sattel, ihr Weltcup-Sieg vor zwei Jahren in Stuttgart war ihr erster Weltcup-Start überhaupt. Damals hatte Richard Vogel noch eine Wildcard bekommen, heute gehört er zur Top Ten der Welt.
Denis Lynch legte im Stechen mit Brooklyn Heights im Stechen gut vor. 44,37 Sekunden benötigte der Ire für den 360 Meter langen Stechparcours. Mit Risiko ritt er auf den breiten Oxer an der langen Seite zu, schnippelte die Wendungen und setzte seine Konkurrenten somit ordentlich unter Druck. „Es war meine einzige Chance. Ich weiß, dass die Pferde der anderen viel schneller sind, besonders United Touch.”
Kevin Staut unterbot als zweiter Starter im Stechen die Zeit von Denis Lynch deutlich, doch die Distanz auf den Schlussoxer passte nicht. Fehler und viel Anerkennung für Richard Vogel: „Es war ein toller Großer Preis. Richard fliegt im Momant. Es ist sehr motivierend ihm zuzuschauen und mein Reiten zu verbessern, um mit ihm mithalten zu können."
Der Umlauf: Schwierig und mit vielen Fehlern
Der Parcours im Umlauf des Weltcup-Springens hatte es in sich. Nur drei Paaren gelang es fehlerfrei zu bleiben: dem Iren Denis Lynch mit Brooklyn Heights, dem Franzosen und Vorjahressieger Kevin Staut mit Dialou Blue PS sowie dem Sieger von 2022 Richard Vogel mit United Touch S. Letzterer wurde nach seiner Nullrunde im Umlauf schon wie ein Sieger gefeiert. Das Stuttgarter Publikum ging mit, stöhnte, spendete Szenenapplaus und feierte großartige Runden im Umlauf frenetisch. Zum Beispiel die von Victoria Gulliksen, die mit ihrem Mistral van de Vogelzang eine fantastische Runde zeigte, einen Zeitfehler hinnehmen musste und sich immens über die Leistung ihres Pferdes freute. Platz vier. Ohne Abwurf beendete auch der Brite Tim Gredley mit Imperial HBF den 468 Meter langen Parcours, allerdings blieb auch er nicht in der Zeit, Rang fünf.
Auf der anderen Seite gab ein Fünftel der Reiter auf. Acht von 32 Startern beendeten den Parcours nicht. Unter ihnen der Weltranglistenerste, Henrik von Eckermann, der seinen elf Jahre alten Calizi direkt nach dem ersten Abwurf aus dem Parcours nahm. Eine klare Entscheidung pro Pferd.