Wolfsriss in Nienburg: Offener Brief an Umweltminister Olaf Lies
Nienburg - Von den zehn Tieren wurden zwei von den Wölfen getötet und eines verletzte sich auf der Flucht schwer.
Zwei Jährlinge mutmaßlich von Wölfen gerissen
Zwei Hannoveraner-Jährlinge sind im niedersächsischen Kreis Nienburg wahrscheinlich von Wölfen gerissen worden. Bisher fielen vor allem Ponys, Fohlen und andere Weidetiere dem Raubtier zum Opfer. Jetzt sind erstmals auch Großpferde betroffen.
weiterlesen →Wie die Pferdeland Niedersachsen GmbH in einer Pressemitteilung erklärt, hätten Parallelspuren darauf hingewiesen, "dass mehrere Wölfe die Pferde gejagt haben". Alle Pferde seien aus der Weide geflüchtet und "konnten erst später völlig entkräftet und teilweise verletzt wieder eingefangen werden".
Bislang galt eine so große Herde als sicher, da sie im Sinne des Wolfsmanagementplans als wehrhaft eingeschätzt wurde.
"Mit dem Ereignis vom 15. Juni hat sich auf brutale Weise gezeigt, dass es keinen ausreichenden Schutz vor Wolfsübergriffen auch auf große Tiere gibt. Wieviele Pferde insgesamt bereits durch Wölfe zu Schaden gekommen sind, ist ungewiss. Man kann hier aber von einer hohen Dunkelziffer ausgehen. Pferde flüchten bei Gefahr sofort panisch, so ist es in ihrer DNA verankert. Bei Wolfsübergriffen, die „lediglich“ zum Ausbrechen aus den Weiden führen, bei denen sich die Pferde selbst und im schlimmsten Fall andere Menschen verletzen, kann leider nicht immer bewiesen werden, dass der Grund für den Ausbruch auf einen Wolfsangriff zurückzuführen ist. Damit sind diese Ereignisse auch nicht als belastbare Vorfälle für eine Bewertung zu nutzen", heißt es weiter.
Gemeinsam mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement im Landvolk Niedersachsen hat sich die Pferdeland Niedersachsen GmbH nun in einem offenen Brief direkt an Umweltminister Olaf Lies gewandt. Den Wortlaut lesen Sie hier. Unter anderem fordern die Organisationen eine höhere Priorisierung der Themas Wolf und ein schnelles Handeln.
Bevor das Ministerium dazu Stellung nehmen kann, müssen allerdings die Proben im Labor ausgewertet werden, um Klarheit darüber zu bekommen, ob Wölfe an den Rissen der Pferde beteiligt waren. Dies soll in diesen Tagen geschehen.