Caspar aka Eurocommerce Berlin lebt nicht mehr
Heelweg/NED - Seine letzten Jahre verbrachte Caspar, der unter dem Namen Eurocommerce Berlin noch deutlich bekannter war, in den Niederlanden auf der Hengstenstation de Radstake. Dort verstarb er mit 26 Jahren am Samstagnachmittag an Altersschwäche, wie das Gestüt mitteilte.
Es waren die Jahre mit Gerco Schröder, welche die Karriere des Cassini-Caretino-Sohns entscheidend prägen sollten. Er bekam nicht nur einen neuen Namen (da Schröders Pferde seinerzeit alle nach Städten benannt waren), sondern eroberte auch sämtliche Parcours dieser Welt und sahnte bei zahllosen Großveranstaltungen ab. Insbesondere bleibt das Jahr 2006 im Gedächtnis, als das Paar entscheidend dazu beitrug, dass die Niederlande den Titel bei den WEG in Aachen einheimsten. Dabei war es eigentlich ein Zufall gewesen, dass nicht Gercos älterer Bruder Wim auf dem Schimmel saß. Dieser hatte sich ein Bein gebrochen nachdem er das Pferd bereits in zahlreichen Youngster-Prüfungen gesattelt hatte und schließlich im EM-Team 2003 stand. Gerco sprang ein - und fand das Pferd seines Lebens. Neben Gold mit der Mannschaft und Platz 6 im Einzel in Aachen gab es ein Jahr später auch EM-Gold in Mannheim. Es waren die Zeiten, als das Team der Niederlande seine größten Triumphe feierte - und das Paar Schröder/Berlin hatte großen Anteil daran. Viele Experten sahen den Schimmel als eines der besten Pferde der 2000er Jahre. Oft wurde er seinerzeit in einem Atemzug mit Shutterfly, Goldfever, Cöster und Cumano genannt.
Entdeckt hatte Jan Tops den Hengst bevor ihn die Familie Schröder unter den Sattel bekam. Auch als Vererber machte sich Caspar einen Namen. Zu seinen Nachkommen zählen Casino Berlin, Berlinda, H&M Extra, Zerlin und Ilena de Mariposa. In Deutschland hat der 1994 geborene Holsteiner, der bei Josef Unkelbach auf die Welt kam, 14 gekörte und anerkannte Söhne. Seine Nachkommen im Sport brachten bisher über 600.000 Euro Preisgeld nach Hause. Knapp 90.000 Euro gehen davon an seinen nach Preisgeldern erfolgreichsten Nachkommen Caspar, der unter Emanuele Gaudiano unter anderem bei den Europameisterschaften in Aachen 2015 am Start war.