CHIO Aachen: Deutsche Springreiter schaffen den Hattrick im Nationenpreis
Aachen – Die Fehler der Konkurrenz spielten ihnen in die Karten. Aber vor allem zeigte die deutsche Mannschaft, dass sie noch siegen kann. In dieser Saison lief es in den Nationenpreisen eher mäßig. Und auch nach dem ersten Umlauf hatte man das Gefühl, dass das letzte Quäntchen Glück fehlte. Aber die Qualität der Paare, die Otto Becker ins Rennen schickte, stimmte. Simone Blum und DSP Alice, die Deutschen Meister im Springreiten von 2017, legten nach dem Vier-Fehler-Ritt in der ersten Runde im zweiten Umlauf einen perfekten Parcours hin. „Vor der zweiten Runde war Alice von etwas auf dem Abreiteplatz irritiert. Ich glaube vom Licht. Da bin ich mit gemischten Gefühlen eingeritten. Aber das macht dieses Pferd aus, dass sie drinnen alles gibt.“
Laura Klaphake und Catch me if you can legten als zweites deutsches Paar nach und wiederholten ihre Top-Runde aus dem ersten Umlauf. „Ich kann das noch gar nicht glauben“, lachte die 24-Jährige. „Da ist gerade ein Traum in Erfüllung gegangen.“ Die Studentin war im vergangenen Jahr eine der Nominierten im Vorfeld, gehörte dann aber noch nicht zum Team. Für sie war es also ebenso wie für Simone Blum eine Premiere. Nachdem sie und ihre zehnjährige Stute von Catoki bereits im Nationenpreis von Rotterdam komplett fehlerfrei blieben, verriet Laura Klaphake ihr Glücksgeheimnis. „Ich küsse mein Pferd immer kurz vor dem Einritt“, gab sie grinsend zu und empfahl ihren Teamkollegen lachend, es doch auch mal zu versuchen. Catch me if you can verleiht es anscheinend Flügel.
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CHIO Aachen: Neues deutsches Springteam holt den Sieg
Vier Reiter, acht Ritte, sechs Nullrunden – das ist die Bilanz der Deutschen, die damit souverän den Aachener Nationenpreis nach 2016 erneut gewannen. Überraschend cool war dabei Youngster Maurice Tebbel, der sein Debüt im Nationenpreis in der Soers gab.
weiterlesen →Im vergangenen Jahr war Maurice Tebbel mit Chaccos‘ Son bereits dabei und lieferte zwei fehlerfreie Ritte ab. Dieses Mal war er nah dran, musste aber im zweiten Umlauf einen Abwurf hinnehmen. „Eigentlich ein leichter Sprung“, war er enttäuscht, vermutete dann aber, dass sein Pferd nicht gut vom Boden wegkam, weil es leicht ins Rutschen geraten sein könnte. Letztendlich war diese Runde das Streichergebnis und damit zu verschmerzen.
Marcus Ehning, der mit Pret a tout im ersten Umlauf noch einen ziemlich harten Abwurf hatte, weil das Pferd deutlich an die Stangen kam, hatte keine Probleme mit dem Druck, der durch die Fehler der bis dato führenden Teams auf ihn fiel. Denn bevor er in den Parcours ritt, stand fest, dass Deutschland gewinnen würde, wenn er fehlerfrei bliebe. „Ich habe schon den ein oder anderen Nationenpreis hier geritten, kenne mein Pferd ziemlich gut und es mich auch und ich glaub, in der zweiten Runde konnte man auch unsere Routine sehen“, analysierte der Erfahrenste im Team. Er gehörte nun zum dritten Mal in Folge zur Siegermannschaft. Eine Konstante, an der Otto Becker und Co-Bundestrainer Heinrich Hermann Engemann festgehalten haben. „Wir wussten ja, dass alle Paare gut drauf sind, aber wie sie das hier zu Ende geritten haben, war sensationell“, lobte Bundestrainer Otto Becker, der sich aber noch nicht dazu hinreißen ließ, durchblicken zu lassen, ob diese Konstellation auch eine Option für die Weltreiterspiele sei.
Der dritte Sieg in Folge gelang dem deutschen Team allerdings nicht ohne Schützenhilfe. Nach dem ersten Umlauf lag Deutschland noch auf Rang vier. Die bis dato führenden Teams aus den Niederlanden und der Schweiz konnten ihr Null-Fehler-Konto des ersten Umlaufs nicht halten. Die Schweizer, die nur aus drei Teammitgliedern bestanden, weil Martin Fuchs‘ Chaplin kurzfristig ausgefallen war, kamen auf insgesamt zwölf Strafpunkte, die Niederländer kassierten neun. Für Oranje bedeutete dies Rang drei hinter den Iren, die im ersten Umlauf mit fünf Strafpunkten auf Rang fünf lagen, aber dank guter Runden nur einen Zeitfehler noch zusätzlich ansammelten. Darauf tranken sie in der Pressekonferenz erst mal ein Bier. Zweiter in Aachen ist definitiv ein Grund zum Anstoßen.