Pilisjászfalu/HUN - Bundestrainer Sebastian Heinze war sichtlich stolz auf sein überragendes Team, das sich in Pilisjászfalu in Ungarn den Titel sicherte. Begeistert jubelte er mit den vier Damen Selina Söder, Felicitas Hendricks, Helen Erbe und Semmieke Rothenberger, von denen Rothenberger und Erbe bereits U25-EM-Medaillen gewonnen haben. In der Einzelwertung der Mannschaftsaufgabe belegte Deutschland die Plätze eins, zwei, fünf und acht.

Selina Söder und Zaire-E gingen als erstes deutsches Paar im Viereck. Sie legten bei ihrer EM-Premiere mit 70.47 Prozent vor. Die in Aubenhausen ansässige Tochter des bayerischen Ministerpräsidenten überzeugte dabei vor allem durch das feine Reiten der Stute, die bereits unter Jessica von Bredow-Werndl hocherfolgreich unterwegs war.

Felicitas Hendricks aus Hagen und der zwölfjährige Oldenburger-Wallach Drombusch lieferten ebenfalls ein überzeugendes EM-Debüt mit 73.059 Prozent. Das bedeutete eine neue persönliche Bestleistung für das Paar und das beste Ergebnis der Prüfung zu diesem Zeitpunkt nach Tag eins der Dressurwettbewerbe.

Die beiden Leistungen am ersten Tag brachten das deutsche U25-Team in eine hervorragende Ausgansposition. Helen Erbe aus Krefeld und Carlos FRH gehörten bereits 2022 zum deutschen U25-Team in Ungarn, das sich Mannschaftsgold gesichert hatte. 72,088 Prozent lautete das Ergebnis für dieses Paar.

Semmieke Rothenberger aus Bad Homburg ist in Sachen Europameisterschaften ein „alter Hase“. Bereits 2011 gewann sie das erste Mal eine Goldmedaille, damals mit Domino Dancing bei den Ponys. Allerdings hatte Rothenberger in den vergangenen Monaten mit vielen gesundheitlichen Problemen nach einer Corona-Infektion zu tun, die eine Herzmuskelentzündung nach sich zog. In Ungarn sattelte die Reiterin den 13-jährigen Wallach Farrington, der im vergangenen Jahr bereits mit dem Belgier Nico Nyssen Erfahrung auf einer U25-Europameisterschaft gesammelt hatte. 72.970 Prozent bedeuteten für die beiden das zweitbeste Ergebnis in der Prüfung und Mannschaftsgold für das deutsche Team.

Das Endergebnis zeigte, wie überragend Felicitas Hendricks am ersten Tag geritten war, die Führung erobert und nicht mehr abgegeben hatte.

Spannend bis zur letzten Minute des Wettbewerbs war die Entscheidung der U21-Europameisterschaft, sprich der Jungen Reiter. Deutschland, Dänemark, Großbritannien und die Niederlande lagen so dicht beieinander, dass für alle noch Gold möglich war. Mit 218.618 Punkten sicherte sich am Ende Dänemark knapp vor Deutschland mit 218.529 Punkten den Sieg. Es zeigt, dass die Dänen auch im Nachwuchsbereich einiges zu bieten haben. Die Bronzemedaille geht an Großbritannien mit 215.500 Punkten.

Jana Lang und Baron waren als Schlusspaar für Deutschland unterwegs. Die Bayerin ritt bereits ihre sechsten Europameisterschaften. 2022 gehörte sie zum Goldteam der Jungen Reiter. Das Paar zeigte seine Souveränität als letzte Starter für das deutsche Team. In den Galoppwechseln à vier Galoppsprüngen unterlief ihnen jedoch eine kleine Unsicherheit, welche nicht ganz die erhoffte Punktzahl ermöglichte. 74.382 Prozent für Jana Lang und Baron waren dennoch aller Ehren wert, das zeigte auch die zufriedene Reaktion von Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen.

Zuvor hatte die Hessin Valentina Pistner mit Flamboyant OLD, ebenfalls bereits mit EM-Gold dekoriert, eine souveräne Runde gezeigt, die von den Richtern mit 73.559 Prozent honoriert wurde. Lucie-Anouk Baumgürtel aus Nottuln und ZINQ Ferati FH begannen ihre Prüfung stark, doch Fehler in den Galopp-Pirouetten und auf der Schlusslinie bedeuteten für das Paar trotz am Ende 70.588 Prozent. Für den erst achtjährigen Hannoveraner Wallach war es die erste Europameisterschaft, während seine Reiterin bereits sechsmal Teamgold bei Nachwuchs-Europameisterschaften gewinnen konnte. Zu 70.471 Prozent ritten Anna Middelberg aus Glandorf und der Hannoveraner Blickfang HC.

Das komplette Ergebnis aus Ungarn finden Sie hier.

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