DJM Riesenbeck: Titel für Rose Oatley, Allegra Schmitz-Morkramer und Luca Sophia Collin, Bundesnachwuchschampionat an Emily Rother
Riesenbeck/GER - Rose Oatley und Daddy Moon sind die neuen Deutschen Meister der Pony-Dressurreiter. Bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Riesenbeck haben die beiden alle Wertungsprüfungen für sich entschieden. Auch die Goldmedaille der Junioren geht nach Schleswig-Holstein, hier gewinnen Allegra Schmitz-Morkramer und Lavissaro den Titel.
2020 war ein Erfolgsjahr für Rose Oatley aus Lütjensee in Schleswig-Holstein und ihren Daddy Moon. Sie starteten die kurze und besondere Turniersaison mit zwei Siegen beim internationalen Turnier im ungarischen Mariakalnok, wurden für die Europameisterschaft nominiert, gewannen dort Mannschaftsgold und Einzelbronze. Jetzt haben sie souverän den Deutschen Meistertitel verteidigt. „Ich bin unglaublich stolz auf unsere Leistung“, sagte die 13-Jährige nach ihrem Titelgewinn. „Daddy Moon hat sich schon in der Einlaufprüfung toll angefühlt. In der zweiten Wertung war meine Mama den Tränen nah, als ich geritten bin. Und nach der Kür, als wir gesehen haben, dass ich 85 Prozent bekommen habe, sind unsere Gefühle explodiert.“ Drei Prozent Vorsprung haben sich die beiden schon in der ersten Wertung erritten, noch deutlicher sah es in der zweiten Wertung aus: 80 Prozent lautete das Ergebnis für Rose und Daddy Moon. Die Zweitplatzierten, Lana-Pinou Baumgürtel und Massimiliano FH, erhielten 72,846 Prozent für ihre Vorstellung in der ersten Wertung. Mit ihrer Kür zum Soundtrack von Star Wars bestätigte Rose ihre Form.
Ihre EM-Teamkollegin, die 14-jährige Antonia Roth aus Stuttgart, hat sich mit dem Hengst Daily Pleasure WE auf den Silberrang gearbeitet. Lana-Pinou Baumgürtel (Nottuln) und Massimiliano FH, die als Reservisten für die Pony-Europameisterschaft nominiert waren, gewinnen Bronze.
Bei den Junioren lieferten sich Anna Middelberg (Glandorf) und Allegra Schmitz-Morkramer (Hamburg) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Anna Middelberg und Blickfang HC hatten die erste Wertung für sich entschieden, in der zweiten hatten Allegra Schmitz-Morkramer und Lavissaro knapp die Nase vorn. Die Kür gab den Ausschlag, hier vergaben die Richter 79,425 Prozent für das Paar aus Schleswig-Holstein. „Die DJM war mein zweites großes Jahres-Highlight. Ich bin so stolz auf mein Pferd und auf das, was wir in unserem ersten Jahr bei den Junioren erreichen konnten“, sagte Allegra-Schmitz-Morkramer. 2019 hatte sie noch das Bundesnachwuchschampionat in der Altersklasse U15 für sich entschieden. Das Paar hat noch Zeit, sich weiter im Juniorensport zu entwickeln, schließlich ist Lavissaro erst acht Jahre alt, Allegra 15. Die beiden gehörten zum deutschen Team, das Mannschaftsgold bei der U18-Europameisterschaft in Ungarn gewonnen hat.
Ein „neues“ Paar sicherte sich die Bronze-Medaille: Lucie-Anouk Baumgürtel hatte mit Nasdaq FH bei der Pony-EM dreimal Gold gewonnen und ist in Riesenbeck mit einer noch nicht so bekannten Partnerin unter dem Sattel gestartet. Die neunjährige Fürstenball-Tochter Farlana FH ist erst seit dem Sommer 2019 auf dem Freiberger Hof zu Hause.
Luca Sophia Collin und der Hannoveraner Wallach Descolari sind die neuen Meister der Jungen Reiter (U21). Der Sieg in der ersten und zweiten Wertung sowie 78,450 Prozent in der Kür bedeuteten den souveränen Titelgewinn. Für die 18-Jährige aus Düsseldorf ist es das erste Jahr bei den Jungen Reitern, 2019 war sie noch Rheinische Meisterin der Junioren. Mit dem zehnjährigen Desparados-Sohn Descolari gehörte sie in diesem Jahr bereits zum EM-Team, das Mannschaftssilber in Ungarn gewonnen hatte. Ein großer Schritt, denn Luca hat erst vor vier Jahren begonnen zu reiten und ist 2017 zum ersten Mal auf einem Turnier gestartet. Sie absolviert aktuell eine Ausbildung zur Pferdewirtin im Stall von Jochen Bender, wo sie auch in den Pferdesport eingestiegen ist. In ihrer Kür zeigte sie die Stärken ihres Wallachs, die Trab- und Galoppverstärkungen, und sicherte sich mit zwei Prozent Vorsprung den Sieg in der Kür und mit 227,88 Punkten den Meistertitel. "Luca hat sich schon bei der EM toll präsentiert und seitdem ein noch stabileres Nervenkostüm bekommen. Die beiden waren sehr sicher in allen Grundgangarten", lobte Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen.
Zwei weitere Debütanten haben die Silbermedaille der Jungen Reiter gewonnen. Jana Schrödter und die achtjährige Westfälin Frau Holle sind erst seit kurzem ein Team, haben sich aber hervorragend eingespielt. Ende August hatten sie sich in Donaueschingen noch das Ticket für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals gesichert. Die achtjährige Stute, die Janas Mutter ausgebildet hat, überzeugte bereits bei der EM-Sichtung in Warendorf. Für das junge Paar aus Baden-Württemberg ist 2020 die erste Saison bei den Jungen Reitern. Frau Holle war eigentlich Janas Zweitpferd, mit dem Wallach Der Erbe hatte sie 2019 dreifaches Gold bei der U18-Europameisterschaft gewonnen. Zwei zweite Plätze und der dritte Rang in der finalen Kür bedeuteten die Silbermedaille bei ihrem DJM-Debüt der Jungen Reiter.
Zwei Routiniers haben die Bronzemedaille gewonnen. Für Lia Welschof ist es die letzte Jugendmeisterschaft, sie wird im kommenden Jahr 22 Jahre alt und scheidet aus dem U21-Bereich aus. Der 18-jährige Oldenburger Don Windsor OLD hat bereits mit seiner Besitzerin Florine Kienbaum sowie Leonie Richter zahlreiche Titel gewonnen und präsentierte sich in Riesenbeck in den drei Wertungsprüfungen topfit. Rang fünf in der Einlaufprüfung, ein vierter Platz in der zweiten Wertung sowie ein zweiter Platz im Finale bedeutete eine Medaille für das Paar aus Paderborn. "Wie dieses Paar sich hier in der Kür präsentiert hat, zeigt wie toll Don Windsor gepflegt wurde. Das war an Geschmeidigkeit kaum zu übertreffen", lobte Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen. Knapp aus den Medaillenrängen rutschten damit Cosima von Fircks und Nymphenburgs Easy Fellow, die knapp Vierte wurden.
Rother gewinnt Bundesnachwuchschampionat
„Ich bin mit gemischten Gefühlen ins Finale gegangen. Es war komisch, die anderen Reiterinnen auf meinem Pferd zu sehen, aber die Erfahrung beim Pferdewechsel war spannend“, sagt Emily Rother. Die 14-Jährige blickt auf ein erfolgreiches Wochenende beim Bundesnachwuchschampionat in Riesenbeck zurück. Mit ihrem Oldenburger Wallach Jasper gewinnt sie alle drei Wertungsprüfungen und kann ihre guten reiterlichen Leistungen auch beim finalen Pferdewechsel zeigen. Den Vize-Titel holte sich Josephine Ruppert für den Landesverband Bayern, dicht gefolgt von Carolina Miesner (LV Hannover).
Beim Bundesnachwuchschampionat, dem Liselott-Rheinberger-Nachwuchsförderpreis, ist der Finaltag wohl der spannendste, denn der Fremdreitertest, den die drei Finalisten absolvieren müssen, zeigt, wer auch auf anderen Pferden Lektionen sicher abrufen und eine harmonische Runde zeigen kann. Das Championat zählt zu den wichtigsten Nachwuchsprüfungen für Dressurreiter. In Riesenbeck kristallisierte sich in den drei Runden dieses Tests heraus, dass die Günzburgerin Emily Rother (LV Baden-Würtemberg) sich am schnellsten und besten auf die fremden Pferde einstellte. Mit den Wertnoten 8,8 auf ihrem eigenen Pferd, 8,2 auf dem ersten und 9,0 auf dem zweiten Fremdpferd gewann sie das Finale mit Abstand. „Deine Präsentation hat sich durchgehend gesteigert“, lautete der Richterkommentar von Dietrich Plewa. „Du hast unheimlich schön gezeigt, wie man sich auf ein Pferd einlässt. Du willst eins werden mit dem Pferd und das ist dir gelungen.“ Für die junge Reiterin und ihren Wallach ist der Titel im Bundesnachwuchschampionat die Krönung einer sehr erfolgreichen Saison. Bei den U14-Europameisterschaften in Ungarn sicherte sie sich in der Einzel- sowie in der Teamwertung bereits die Goldmedaille.
Vize-Championesse Josephine Ruppert (Wielenbach) steigerte ihre Leistungen in den drei Ritten stetig und konnte die Wertnote von 8,2 für den Ritt auf ihrer eigenen Stute Bella Donna (v. Belissimo M) im zweiten Umlauf erst auf 8,4 und schließlich, im dritten Umlauf auf 8,5 verbessern. Die Richter merkten an, dass sie „eine sehr auf Sicherheit angelegte Runde“ gezeigt habe, was auf den unbekannten Pferden aber scheinbar der richtige Weg gewesen sei.
Für Carolina Miesner (Scheeßel) liefen die ersten beiden Ritte sehr gut. Auf ihrer eigenen Stute Angelina (v. Decurio) zeigte sie eine schöne harmonische Runde, bei der die Richter vor allem ihre ruhige Schenkellage lobten. Der Wertnote von 8,7 für den ersten Ritt folgte eine 8,6. Im letzten Durchgang hatte die Reiterin des Landesverbandes Hannover sichtliche Schwierigkeiten, das fremde Pferd vor ihren Schenkel zu bekommen. Nach einigen kleinen Fehlern in der Ausführung der Aufgaben lautete die Endnote 7,0.Die bundesweite Förderung des Children-Dressursports ist dank eines Förderers in diesem Jahr in die zweite Runde gegangen. Die Initiative hat den sinnvollen Aufbau von Trainingsmaßnahmen und Turnierstarts der U14-Reiter auf Großpferden zum Ziel. Die Landesverbände wurden in diesem Jahr beim Talentscouting U14, der Schaffung eines Prüfungsangebotes auf Landesebene für diese Altersklasse sowie bei der Ausschreibung von Landesmeisterschaften für U14-Reiter auf Großpferden unterstützt. In Riesenbeck erhielten im Anschluss an die zweite Wertungsprüfung des Bundesnachwuchschampionates acht strahlende Reiter aus den Händen von Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen die Einladung zu einem dreitägigen Siegerlehrgang, der im November unter seiner Leitung stattfinden wird. Für den Großteil der Lehrgangsteilnehmer wird im Rahmen dieses Lehrganges der Umstieg in die Altersklasse Junioren im Fokus stehen.
Alle Ergebnisse gibt es hier.
- fn-press -