Paris 2024
Drei Trios für ein Halleluja – der Olympia-Modus der Reitwettbewerbe
Dressur
Drei Paare dürfen im Team starten. Fällt ein Paar aus, springt ein Reservepaar ein. Die besten zehn Mannschaften aus dem Grand Prix reiten im Special, der die Mannschaftsmedaillen entscheidet. Die 18 besten Einzelreiter kämpfen in der abschließenden Kür um Gold, Silber und Bronze. Die Dressurwettkämpfe finden vom 30. Juli bis 4. August statt. 60 Athleten aus 30 Nationen und 15 Teams treten an.
Deutschland ist Titelverteidiger. Jessica von Bredow-Werndl wurde 2021 mit TSF Dalera BB Olympiasiegerin und sicherte sich ihr Ticket für Paris vorzeitig bei den Deutschen Meisterschaften in Balve. Nach Aachen schafften es Isabell Werth mit Wendy de Fontaine und Frederic Wandres mit Bluetooth OLD ins Team. Als Reservepaar ist Sönke Rothenberger mit Fendi nach Frankreich gereist.
Es gibt übrigens noch einen weiteren deutschen Dressur-Vertreter, der sitzt allerdings am Rande des Vierecks: Henning Lehrmann wird als Dressurrichter über die Medaillen mitentscheiden.
Springen
75 Paare, darunter 60 Teamreiter, suchen 2024 ihr olympisches Glück. Pro Team starten drei Paare, ein Reservepaar kann eingewechselt werden. Die zehn besten Teams aus dem Qualifikationsspringen treten am nächsten Tag im Parcours an. Sie beginnen bei „Null“ und starten in umgekehrter Reihenfolge zum Vortagesergebnis. Bei Strafpunktegleichheit entscheidet ein Stechen über die Mannschaftsmedaillen. Nach zwei Tagen Pause kämpfen die Reiter und Pferde um die Einzelmedaillen. Alle 75 Paare starten in einem Fehler-Zeit-Springen, um sich für das Einzelfinale der besten 30 zu qualifizieren. Auch hier beginnt der Wettkampf bei „Null“ und ein Stechen entscheidet bei Strafpunktegleichheit über die Medaillen.
Für den Hinderniswald von Versailles sind Santiago Varela Ullastres aus Spanien und Gregory Bodo aus Frankreich verantwortlich. In Tokio 2021 gewannen die Schweden die Teamwertung und der Brite Ben Maher holte Einzel-Gold. Für Deutschland im Team sind: Für Deutschland starten Christian Kukuk mit Checker, Philipp Weishaupt mit Zineday und Richard Vogel mit United Touch S. Jana Wargers hält sich mit Dorette als Reservereiterin bereit.
Vielseitigkeit
Drei Paare pro Nation treten in der Vielseitigkeit an. Kommt das Reservepaar zum Einsatz, verliert das Team 20 Punkte. Anders als üblich darf ein Paar, das die Dressur oder das Gelände nicht beendet hat, zur nächsten Prüfung antreten, sofern es gesund ist. Für das Nichtbeenden einer Prüfung erhält das Team in der Dressur 100 Strafpunkte, im Gelände 200 und im Springen 100. Die Reihenfolge bleibt: Dressur, Gelände, Springen. Danach wird das Mannschaftsergebnis berechnet.
Die Dressur findet an einem Tag statt, dank einer verkürzten Olympia-Aufgabe. Die Geländestrecke ist 5 bis 5,8 Kilometer lang und umfasst maximal 42 Sprünge, wobei ein Hindernis aus mehreren Sprüngen bestehen kann. Anschließend springen die 25 besten Paare um die Einzelmedaillen. Das Ergebnis dieses Springens wird zu den vorherigen addiert – wer am Ende die wenigsten Minuspunkte hat, wird Olympiasieger.
In Paris treten 65 Reiter-Pferd-Paare aus 27 Nationen an, insgesamt sind 16 Mannschaften am Start. Bei den vergangenen Olympischen Spielen in Tokio gewann Julia Krajewski mit Amande de B’Neville als erste Frau Einzel-Gold in der Vielseitigkeit. In der Teamwertung siegte Großbritannien. Krajewski ist dieses Mal mit Nickel Reservereiterin. Das gesetzte Trio: Michael Jung mit Chipmunk FRH, Sandra Auffarth und Viamant du Matz und Christoph Wahler und Carjatan S.