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Paris 2024

Dalera und Jessica von Bredow-Werndl glänzen im Grand Prix

Jessica von Bredow-Werndl und Dalera beweisen vor dem Schloss Versailles, warum sie die Weltrangliste anführen. Mit 82,065 Prozent gewinnen sie den Grand Prix vor Cathrine Laudrup-Dufour mit Mount St. John Freestyle und Isabell Werth mit Wendy de Fontaine. Alle deutschen Paare starten in der Kür und das Team geht souverän in die Entscheidung.

Absolut glücklich nach ihrem Grand Prix: Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB.

Paris/FRA – Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB haben ihre Form und ihre Nervenstärke bei den Olympischen Spielen im Grand Prix bewiesen. Als letztes von 60 Starterpaaren ging die Weltranglistenerste mit ihrer 17 Jahre alten Trakehnerstute an den Start. Schon vor der Prüfung hatte Jessica von Bredow-Werndl ein Lächeln im Gesicht. „Braves Mädchen, braves Mädchen”, gab sie der Braunen mit auf den Weg. Die erste Grußaufstellung, bei der Dalera es zuletzt häufiger nicht abwarten konnte los zu tanzen, gelang tadellos – wie auch die gesamte Prüfung. Für die Piaffen des Paares zückten die Richter mehrfach die 10,0. Auch die Übergänge wurden teils mit hohen Noten belohnt. Einbußen mussten die beiden im versammelten Schritt. Am Ende standen 82,065 Prozent auf der Anzeigetafel. Höchstnote der Olympischen Spiele, bis jetzt. „Geil! Die hat so viel Druck drauf, aber eben nicht zu viel. Auf der Deutschen Meisterschaft hatte ich zu viel Druck drauf, in München wollte ich ein bisschen mehr haben, aber jetzt fühlt es sich richtig richtig gut an. Heute war wichtig, dass man jetzt weiß, wie fühlt es sich da drinnen an und was kann ich jetzt für die nächsten Tage nochmal feinjustieren. Aber morgen hat sie erstmal Pause. Feinjustieren möchte ich den Wechsel nach dem starken Galopp und den Schritt, damit sie mir da nicht zuvorkommt, vor der Passage. Da war sie ein bisschen ungeduldig. Aber das ist auch der versammelte Schritt, das ist nicht ihr Highlight. Wobei sie sich eigentich gut angefühlt hat an der kurzen Seite. Das waren nur diese zwei Meter davor, nach der Ecke, wo ich sie zu viel aufnehmen wollte und sie da schon los wollte. Da muss ich achtsamer sein”, resümierte Jessica von Bredow-Werndl nach ihrem Ritt.

Mit ihrem gelungenen Auftakt trug Jessica von Bredow-Werndl auch entscheidend zum Teamergebnis bei. Die deutsche Mannschaft hat den Grand Prix insgesamt als bestes Team abgeschlossen und zwar mit 237,56 Punkten.

Die Qualifizierten für die Mannschaftsentscheidung

Die dänische Equipe kommt auf ein Gesamtergebnis von 235,73 Punkten. Die Briten auf ein Ergebnis von 231,196. Zehn Mannschaften werden am Samstag um die Team-Medaille reiten. Qualifiziert haben sich neben den besten drei Nationen: die Niederlande, Schweden, Belgien, Frankreich, Österreich, Finnland und Australien. Das Ergebnis des Grand Prix zählt nicht für die Teamwertung. Bei der Medaillenvergabe kommt es ausschließlich auf die Ergebnisse des Special an.

Ein Blick auf die Einzelergebnisse

Zwei Reiterinnen, die ihre Pferde erst in den Wintermonaten übernommen haben, folgen in der Rangierung im Grand Prix bei den Olympischen Spielen. Cathrine Laudrup-Dufour vor Isabell Werth. Beide sind direkt für die Kür qualifiziert und das dänische Team hat sich mit einem deutlichen Fingerzeig gen Medaillenplatz für den Special qualifziert.

Freestyle tanzt mit Cathrine Laudrup-Dufour

Cathrine Laudrup-Dufour aus Dänemark reitet die Hannoveraner Stute Mount St. John Freestyle seit Oktober vergangenen Jahres und erzielte bei den Olympischen Spielen in Paris eine neue persönliche Bestnote mit der 15 Jahre alten Fidermark-Tochter. Mit 80,729 Prozent setzte sie sich zwischenzeitlich an die Spitze. Die Stute präsentierte sich kadenziert und absolvierte die ihr gestellten Aufgaben mit gespitzten Öhrchen ausdrucksstark. Die Zick-Zack-Traversalen gelangen vorbildlich. Die dänische Reiterin wirkte fein ein und doch würde man sich das Maul der Stute noch ruhiger wünschen. Freestyle wurde von der Britin Charlotte Dujardin auf Grand Prix-Niveau gebracht, von der vergangene Woche ein erschreckendes Video veröffentlicht worden ist. Daher ist die Britin bei den Olympischen Spielen in Paris nicht am Start.

Cathrine Laudrup-Dufour mit Freestyle: Olympia-Premiere gelungen!

Isabell Werth schwärmt von Wendy de Fontaine

Mit 79,363 Prozent beendete Isabell Werth auf der zehn Jahre alten Wendy de Fontaine die Qualifikationsprüfung. Die Stute hat sie im Winter von Andreas Helgstrand übernommen. Seitdem wachsen die dänische Sezuan-Tochter und die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt zusammen. Auch bei ihrer olympischen Premiere konnten die beiden mit einer Prüfung ohne technische Fehler überzeugen.

Für die zehn Jahre alte Wendy ist die Kulisse bei den Olympischen Spielen fraglos noch beeindruckend, aber in der Prüfung konzentrierte sie sich ganz auf ihre Reiterin aus Rheinberg. Isabell Werth sagte nach ihrem Ritt: „Ich genieße diese Atmosphäre. Ich genieße dieses wunderbare Pferd. Ich war natürlich sehr fokussiert und konzentriert beim Einreiten, sie ist erst zehn Jahre alt und wir haben jetzt den fünften, sechsten oder siebten Grand Prix zusammen geritten, da darf man dem Pferd auch schonmal zutrauen, dass es sich vielleicht auch etwas beeindrucken lässt. Aber sie kam rein und und es ist so toll zu spüren, wie die Stute sich so konzentriert und mitmacht. Ich habe die Prüfung dann auch immer mehr genießen können, als dass ich nur fokussiert war." Ihren Grand Prix bewertet sie selbst als super und sagt: „Ich bin total zufrieden. Aber ich weiß auch, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Jetzt reiten wir in Ruhe weiter und konzentrieren uns auf Samstag. Das machen wir Schritt für Schritt. Und wenn wir dann hoffentlich auch als Mannschaft so weiter performen, dann haben wir eine richtig gute Chance, aber wie sehen ja auch wie gut die Dänen sind, alles ist possible – wie man so schön sagt."

Isabell Werth und Wendy de Fontaine während ihres Grand Prix bei den Olympischen Spielen in Paris.

Weltmeister Glamourdale und Charlotte Fry auf Rang drei

Zunächst übernahmen sie die Führung: Charlotte Fry und Glamourdale, die den zweiten Teil des Grand Prix am Mittwochvormittag eröffneten. Doch mit 78,913 Prozent konnten sie nicht das Spitzenergebnis liefern. Der Rapphengst überzeugte mit seiner Grundqualität und sammelte in gewohnter Manier Höchstnoten im Galopp. Die britische Reiterin, die für die Hengststation van Olst in den Niederlanden arbeitet, bemühte sich den Hengst mit mehr Selbsthaltung zu präsentieren. Zuletzt war sie deutlich dafür kritisiert worden, ihre Pferde zu eng vorzustellen. Glamourdale präsentierte sich im Grand Prix mit einer sehr regen Maultätigkeit. Die Kandarenzügel standen teils deutlich an.

Charlotte Fry und Glamourdale im starken Galopp.

Wie geht es weiter?

Am Samstag steht die Team-Entscheidung auf dem Plan. Im Grand Prix Special starten die zehn besten Nationen. Die Ergebnisse aus dem Grand Prix haben keine Relevanz für die Medaillenvergabe.

Im Grand Prix konnten sich zudem insgesamt 18 Paare für die Kür am Sonntag qualifizieren. Zusätzlich zu den jeweils zwei Besten je Block (dazu gehören alle drei deutschen Paare) konnten sich fürs Kürfinale folgende Paare empfehlen: Charlotte Fry (Großbritannien) mit Glamourdale (78,913), Carl Hester (Großbritannien) mit Fame (77,343), Isabel Freese (Norwegen) mit Total Hope OLD (76,397), Therese Nilshagen (Schweden) mit Dante Weltino OLD (73,991). Emma Kanerva (Finnland) mit Greek Air (73,680) und Sandra Sysojeva (Polen) mit Maxima Bella, (73,416).

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