Margit Otto-Crepin verstorben
Hamburg/GER - Margit Otto-Crepin, die sicherlich bekannteste Dressurreiterin Frankreichs, ist im Alter von 75 Jahren heute morgen verstorben. Wie Eurodressage.com mitteilte verstarb Otto-Crepin nach einer kurzen, schweren Krankheit, nicht jedoch an Covid-19.
Margit Otto-Crepin verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Hamburg, wo sie auch zuhause verstarb. Geboren wurde die Dressurreiterin am 9. Februar 1945 in Saarbrücken kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Das Saarland wurde von 1946 bis 1957 von Frankreich kontrolliert. Die junge Margit begann mit acht Jahren zu reiten und trainierte später mit Fritz Tempelmann und Uwe Schulten-Baumer. 1962 zog sie vorübergehend nach Michigan, wo sie ihren High School Abschluss machte und danach in Paris an der Sorbonne Sprachen studierte.
Sie hatte das Ziel, als Übersetzerin bei der UNESCO zu arbeiten. Doch die Liebe kam dazwischen und so heiratete sie den Amateur-Springreiter Daniel Crepin, dessen Söhne aus erster Ehe sich für die Vielseitigkeit begeisterten. Pferde gab es ab sofort noch mehr im Leben der Margit Otto-Crepin.
Ab 1971 ging sie für Frankreich an den Start und konnte sich auf dem Pferd Parliament über erste Erfolge freuen. Sie trainierte in den 70ern mit Fritz Tempelmann in Düsseldorf, dem dann Schulten-Baumer, Herbert Rehbein und Udo Lange folgten.
An ihrem ersten Championat nahm die Reiterin 1981 auf dem Selle Francais Caprici teil. Auch bei den Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen 1984 waren die beiden mit von der Partie.
Der 1,80 Meter große Holsteiner Corlandus wurde jedoch zu dem Pferd, das die Dressurreiterin berühmt machen sollte. Der Sohn des Cor de la Bryere bezog seine Box im Stall von Otto-Crepin im Winter 1983. Eine Traumkarriere begann, welche die beiden zu Gold bei den Europameisterschften in Goodwood 1987 und Silber bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul hinter Nicole Uphoff und Rembrandt führen sollte. Auch ein Jahr später holten sie EM-Silber, 1990 wurden sie bei den ersten Weltreiterspielen der Geschichte Vierte.
Mit dem Zweibrücker Schimmel Lucky Lord konnte Margit Otto-Crepin noch einmal an die Erfolge mit Corlandus anknüpfen. Die beiden holten 1995 Team-Bronze bei der EM und nahmen an den Olympischen Spielen in Atlanta teil.
Seit 2005 lebte Margit Otto-Crepin in Hamburg und engagierte sich nach ihrer aktiven Karriere ehrenamtlich etwa als Mitglied des FEI Dressur-Kommitees und als Präsidentin des International Dressage Riders Club. Bis zu ihrem Tod hielt Margit Otto-Crepin Pferde und war unter anderem Besitzerin von Luciana Diniz Springpferd Balthazar de Fougnard. Um Margit Otto-Crepins Pferde wird sich nun Pflegerin Nathalie Kock kümmern, die seit 38 mit der Dressurreiterin zusammenarbeitete.