Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Sönke Sönksen lebt nicht mehr

Der Pferdesport trauert um Sönke Sönksen. Der Mannschaftssilbermedaillengewinner von Montreal 1976, Trainer und langjährige Equipechef aus Versmold starb heute im Alter von 86 Jahren. In Stuttgart gab es eine Schweigeminute zu Ehren der prägenden Reitsportpersönlichkeit.

Der Pferdesport trauert um Sönke Sönksen

Versmold – In den vergangenen Jahren ist es altersbedingt etwas ruhiger geworden um Sönke Sönksen, der sein ganzes Leben den Pferden verschrieben hatte. Mit 86 Jahren ist er gestorben.

Ein Blick auf seine Laufbahn im Pferdesport: Schon als Jugendlicher ritt Sönke Sönksen höchst erfolgreich gegen internationale Spitzenreiter an, was damals eine absolute Ausnahme war. Auf Pferden, die in der Woche ihre Arbeit auf dem elterlichen Hof im schleswig-holsteinischen Mellendorf verrichteten, startete er bereits mit elf Jahren beim CHIO in Aachen. 1952 gewann er mit 14 Jahren in Aachen eine der Hauptprüfungen sowie im selben Jahr den Großen Preis von Hamburg. Mit 17 begleitete er einen mehrwöchigen Schiffstransport von 30 Pferden nach Kolumbien und blieb anschließend fast ein Jahr in dem südamerikanischen Land. Mitte der 1960er-Jahre begann er für den Versmolder Unternehmer Werner Stockmeyer zu reiten, der seinerzeit einer der engagiertesten Sponsoren im deutschen Springsport war.

Seinen Aufstieg an die nationale und internationale Spitze verdankte der Landwirtssohn dem irischen Schimmel Kwept, mit dem er 1975 Team-Gold und Einzel-Bronze bei den Europameisterschaften in München. Ein Jahr später kam bei den Olympischen Spielen in Montreal eine Silbermedaille in der Mannschaft dazu. 1978 gewannen Sönksen und Kwept auch die Deutsche Meisterschaft. Insgesamt vertrat Sönke Sönksen in 25 Nationenpreisen die deutschen Farben.

Nach Abschluss seiner aktiven Karriere nahm Sönke Sönksen 1992 einen Trainerposten beim Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) an der Seite des damaligen Bundestrainers Herbert Meyer an. Bis 2001 war er bei rund 50 Nationenpreisen als Equipechef, aber auch als Richter bei internationalen Springturnieren im Einsatz. Mehr als 20 Jahre lang zeichnete er bei den Bundeschampionaten in Warendorf als Bereichsleiter für den reibungslosen Ablauf der Springprüfungen verantwortlich.

Für seine Verdienste um den Springsport wurde Sönke Sönksen vielfach ausgezeichnet. 2015 verlieh ihm die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) das Deutsche Reiterkreuz in Gold. Vom Westfälischen Reiterverein wurde er anlässlich des Turniers der Sieger in Münster mit dem renommierten „Friedensreiterpreis“ ausgezeichnet, 2020 erhielt er auf Schloss Breitenburg den ebenso renommierten „Meteor-Preis“. In seiner Laudatio sagte der damalige FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau (1949-2022) über Sönksen. „Deine Gradlinigkeit, Deine Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Deine Komik zeichnen Dich aus. Deine Worte hatten immer Gewicht. Du warst der unbeugsame Leuchtturm in einem windiger werdenden Leben. Wenn wir doch mehr von solchen Menschen hätten.“ -FNpress-