Der Fall Parra: ZfdP leitet Ausschlussverfahren wegen tierschutzwidrigem Verhalten ein
Verden – Die Videoaufnahmen von Cesar Parra, die aktuell in den sozialen Medien viral gehen, erschüttern die Pferdewelt. Darauf zu sehen ist Dr. Cesar Parra, der Pferde misshandelt, mit Hilfszügeln quält und schlägt. Immer mehr Informationen und Bilder kommen ans Licht. Neben der Deutsche Reiterlichen Vereinigung (FN) und dem Weltreiterverband (FEI), hat nun unter anderem auch der Zuchtverband deutscher Pferde (ZfdP) Maßnahmen ergriffen. Und zwar gegen die deutschen Akteure, die auf den Aufnahmen zu sehen sind und Zeugen der schockierenden Trainingsmethoden des gebürtigen Kolumbianers waren – ohne einzugreifen und augenscheinlich unterstützend. Es handelt sich um Stefan Sandbrink und Dr. Kerstin Klieber. Sie stehen hinter der Dressurstall Sandbrink GmbH, die Mitglied des Zuchtverbandes für deutsche Pferde ist.
Da der ZfdP „für liberale Werte, insbesondere für art- und tiergerechtes Verhalten” stehe und „sich als Teil einer am Tierwohl orientierten Leitkultur” verstehe und das auf den Videoaufnahmen zu sehende Verhalten gegen die Satzung des Verbandes verstoße, hat das nun Folgen für die Verbandsmitgliedschaft der Dressurstall Sandbrink GmbH. In einer Pressemitteilung heißt es: „Aus diesem Grunde habe ich, André Hascher, in meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender und Mitglied des Zuchtverbandes für deutsche Pferde e.V. – unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Tierquälerei – den Antrag auf Ausschluss der Dressurstall Sandbrink GmbH aus unserem Zuchtverband an den Vorstand unseres Zuchtverbandes gerichtet.”
Der Antrag wurde, nach eingehender Beratung innerhalb des Vorstandes, einstimmig befürwortet. Damit ist nun das satzungsgemäße Verfahren in Gang gesetzt, um die Dressurstall Sandbrink GmbH sämtlicher Mitgliedsrechte zu entheben und diese in Zukunft damit auch von ZfdP-Veranstaltungen auszuschließen. „Es werden die laut Satzung anzuhörenden Gremien gehört und dem betroffenen Mitglied Gelegenheit gegeben, sich zur Sache zu äußern“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung.