BIOREPELL
Bio aufs Pferd
Für Bianca Flemm ist das Produkt biorepell aus „der Not“ heraus entstanden. „Unser Freiberger Tyrion wird sprichwörtlich hysterisch, wenn Insekten auf ihm landen“, erzählt die Journalistin und Geschäftsführerin einer Agentur für Marketing und PR. Weder für sie noch ihren Mann Lars Birlenbach, ein promovierter Chemiker an der Universität Siegen, sollte die Suche nach einem biologischen Insektenabwehrmittel in einer Geschäftsidee enden. Doch es kam ein wenig anders.
Bereits im Jahr 2004 mischte der eigentliche Entwickler des heutigen biorepell, Dietmar Beil, Inhaber einer Firma für kosmetische Produkte, erstmals das Insektenabwehrmittel auf biologischer Basis zusammen. Er reagierte selbst allergisch auf chemische Zusätze und entwickelte daher ein Mittel auf der Basis von Zitroneneukalyptus in Verbindung mit letztlich fünf ätherischen Ölen, die als Mischung eine abwehrende Wirkung haben. „Seine weltweite Erfahrung im Rohstoffeinkauf halfen ihm hierbei“, erinnert sich Bianca Flemm, „aber zunächst hat er es ausschließlich für den Humanbereich unter dem Namen biorepell entwickelt.“
Sie sah das bis dahin unbekannte Produkt auf einer Messe und erkannte zunächst auch noch nicht den Nutzen als Mittel für Pferde. Erst als ihr Freiberger Tyrion den Stall wechselte und beim ganztägigen Auslauf massive Probleme mit Insekten erkennen ließ, erinnerte sich Bianca Flemm an das Produkt aus Zitroneneukalyptus und probierte es aus. „Wir haben es erst einmal beim alljährlichen Pferdewiegen eingesetzt, damit die Pferde nicht durch die Fliegen unruhig wurden“, erzählt die Besitzerin von Tyrion, „und die Wirkung konnte sich sehen lassen.“ Das war im April 2017.
Danach ist das Abwehrmittel mit einem felloptimierten Trägerstoff schließlich unter dem Namen biorepell active horse protect auf den Markt gekommen. „Dabei legt sich ein Film direkt um das Pferdehaar, der für etwa acht bis zehn Stunden eine abwehrende Wirkung hat“, erläutert Lars Birlenbach, seines Zeichens der Tüftler im Team. Da das biologische Produkt wasserlöslich ist, muss es zum Beispiel nach Regen oder schweißtreibenden Arbeiten nachgesprüht werden. Ein bisschen stolz ist Lars Birlenbach auf den neuen, wiederverwendbaren Sprühkopf. Durch eine Kugel am Ende des Saugschlauches liegt dieser immer in der Flüssigkeit. „Egal wie man die Flasche hält, es kommt immer etwas heraus“, führt er uns beim Besuch vor. Für Bianca Flemm und Lars Birlenbach ist biorepell beruflich gesehen immer noch eine Nebensache, die sie aber hochmotiviert umsetzen möchten. „Uns geht es um die Pferde“, macht sie deutlich, „denn deren Geruchssinn ist deutlich besser als der des Menschen. Deshalb sollte man darüber nachdenken, was man auf ihnen versprüht.“