Leseprobe
Im Portrait: Die Bundestrainerin der Pony-Dressurreiter, Conny Endres
„Tee oder Kaffee?“ Cornelia „Conny“ Endres steht in ihrer offenen, hellen Küche und stellt die Frage, die sich ihr selbst gar nicht erst stellt: Sie trinkt Tee. Der Wasserkocher brodelt, die Kaffeemaschine rauscht. Muckel, die kleine, junge Hundedame macht es sich gähnend auf dem überdimensionalen Hundekissen bequem. „Das gehörte meinem Riesenschnauzer Strietzel, aber der hat Anfang des Jahres den Geist aufgegeben.“ Es ist so ein typischer Conny-Endres-Satz. Geradeaus, keck, auf den Punkt. 14 Tage habe sie „geheult“, als Strietzel gestorben war, erzählt sie, dann traf sie bei Freunden auf den Welpen Muckel – und dieser wickelte sie um den Finger.
Wir nehmen Platz an dem dunklen massiven Esstisch, Conny Endres sitzt am Kopf, mit wachem, klugem, vorwitzigem Blick, aufrechtem Rücken. Neben der Eingangstür hängt ihre rote Jacke, auf dem Rücken steht in schwarzen Lettern „Germany“. Sie ist Bundestrainerin der Ponydressurreiter, die erste in dieser Sparte und gleichzeitig die erfolgreichste Trainerin des Landes. 141 Medaillen haben ihre Schützlinge gesammelt. Dafür wurde Conny Endres zuletzt von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold geehrt. Ende des Jahres hört „Pony-Conny“ auf.