CHIO Aachen: Sieg im Nationenpreis Dressur mit spannendem Ausblick auf Paris
Aachen – Im Fünf-Sterne-Grand Prix sicherten sich die deutschen Reiter die vordersten Plätze. Mit 228,173 Punkten konnten sie mit der Mannschaft den Nationenpreis gewinnen. Gefolgt von den Niederländern auf dem zweiten Platz und der dänischen Mannschaft, die auf dem dritten Rang landete.
In der Einzelwertung überzeugten Isabell Werth und die zehnjährige Stute Wendy de Fontaine die Jury. Sie bekamen 76,500 Prozent und sicherten sich den ersten Platz. „Ich bin super happy. Die Stute war fantastisch und gefühlt waren da mindestens zwei Prozent mehr drin. Aber so ist es nun mal, wenn man vorweg geht,“ sagte Isabell Werth kurz nach ihrem Ritt. Da wusste sie auch noch nicht, dass sie den Tag als Doppelsiegerin beendet.
Auf dem zweiten Rang konnte sich Ingrid Klimke platzieren, die mit Franziskus FRH 76,043 Prozent erreichte. „Ich bin superglücklich, weil Franziskus so toll war. Wir sind reingekommen und ich merkte sofort, er ist total bei mir. Ich konnte jede Lektion von Punkt zu Punkt reiten, auch die Wechsel, die Verstärkungen, alle seine Höhepunkte, die Pirouetten konnte ich richtig klein reiten. Er ist super Schritt gegangen, also ich bin einfach überglücklich. Ich konnte mich so auf ihn verlassen. Er ist einfach ein Träumchen“, schwärmte Klimke, die ihre Leidenschaft für die Vielseitigkeit in Aachen in diesem Jahr nur als Zuschauerin ausleben kann. Mit Paris als Ziel vor Augen hat die Dressur gerade Priorität, dennoch plant sie auf jeden Fall einen Abstecher ins Gelände.
Frederic Wandres mit Bluetooth OLD bekam 75,630 Prozent und den dritten Platz. „Also, das Gefühl auf diesem Pferd ist sensationell gut. Nun hatte ich heute im Galopp zwei, drei Schnitzer drin. Die fallen natürlich ins Gewicht. Aber ich sag mal, besser heute als später noch im Verlauf des Turniers. Ich denke auch schon, dass ich weiß, wie ich die Stellschrauben so ein bisschen im Training drehen kann, damit er zu der Routine zurückfindet, die er eigentlich hat und dann den Rest der Prüfung auch so zelebrieren kann“, analysierte Frederic Wandres seinen Ritt.
Erstmals im Nationenpreis-Team in Aachen hatte Katharina Hemmer am Donnerstag Pech. Ihr zwölfjähriger Fuchswallach Denoix PCH ließ sich sehr von der Kulisse beeindrucken. Das habe sie bereits beim Einritt gespürt, sagte die 29-jährige Schülerin von Reitmeister Hubertus Schmidt. Diese Spannung führte zu auch einer Unstimmigkeit in der ersten Piaffe. Die Anlehnung ging verloren, die Piaffe ebenfalls. „Anschließend hat sie echt noch dieses und jenes an Lektionen gerettet und nach Hause gebracht. Sie hat wirklich die Nerven behalten, das rechne ich ihr sehr hoch an“, hob Bundestrainerin Monica Theodorescu die Stärken der Reiterin hervor. Mit den 68,326 Prozent waren Katharina Hemmer und Denoix PCH zwar das Streichergebnis im Team, ihre Aachenreise geht aber weiter. Mit Platz 24 gehört sie zu den 30 besten Paaren des Grand Prix und kann damit ihre Klasse am Samstag im Grand Prix Special beweisen.
Und wie fällt das Fazit der Bundestrainerin aus? Monica Theodorescu: „Ich bin super zufrieden mit meinen Reitern. Das heißt, mit der Mehrzahl natürlich, denn Katharina hat heute einfach Pech gehabt. Ingrid hatte ein ganz blitzsaubere Runde. Bei Isabell gibt es deutliche Verbesserungen mit Wendy de Fontaine, aber es bleiben auch noch ein zwei Kleinigkeiten. Insgesamt sehen wir eine rasante Entwicklung. Das Schönste ist eigentlich, dass das Pferd erst zehn Jahre alt ist. Wendy hat eine ganz tolle Einstellung, ist sehr, sehr zuverlässig. Freddy hat auch eine tolle Runde gezeigt, Bluetooth ist in toller Form. Ich glaube, das haben wir alle sehen können. Er hatte eine sehr schöne Piaff-Passage-Tour, trabte ganz toll, bei toller Anlehnung. Leider hat dann der Reiter die Linie mit den Pirouetten nicht ganz getroffen und das war teuer, aber definitiv kein Beinbruch. Wir haben alle gesehen, in welch guter Verfassung die beiden sind. Das stimmt mich sehr zuversichtlich."