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FEI nimmt Stellung zur Causa Helgstrand

Vier Tage sind seit der Ausstrahlung der Sendung von TV2 über die Arbeit in den Ställen des dänischen Dressurreiters Andreas Helgstrand vergangen. Nun hat auch der Weltreiterverband FEI dazu Stellung bezogen.

Vor einer einer Woche war Andreas Helgstrand noch beim German Masters in Stuttgart am Start.

Lausanne/SUI - Die Bilder der TV2-Sendung "Operation X: Secrets of the Horse Billionaire" haben sich mittlerweile in den Köpfen von Reitern und Pferdefreunden weltweit fest eingebrannt. Immer neue Reaktionen aus der Reiterwelt treffen ein. Nun hat auch der Weltreiterverband FEI dazu Stellung bezogen. In einer am Freitag veröffentlichten Meldung reagiert der Verband wie folgt:

"Die FEI ist sich der erschütternden Bilder bewusst, die in der Dokumentation "Operation X: Secrets of the Horse Billionaire" des dänischen Fernsehsenders TV2 über Andreas Helgstrand gezeigt wurden. Die FEI nimmt alle Vorwürfe des Pferdemissbrauchs sehr ernst und das Wohlergehen des Pferdes muss zu jeder Zeit an erster Stelle stehen.

Jede Handlung oder Unterlassung, die einem Pferd Schmerzen oder unnötiges Unbehagen zufügt oder zufügen könnte, stellt einen Verstoß gegen unsere Regeln dar.

Der Pferdesport basiert auf der Achtung und dem Wohlergehen unserer Partner. Jegliche Abweichung von diesen Grundsätzen ist inakzeptabel. Die FEI ist weiterhin entschlossen, die höchsten Standards für das Wohlergehen von Pferden einzuhalten und die Integrität sowie das Wohlergehen unserer Athleten - sowohl der Pferde als auch der Menschen - zu wahren.

Es ist Aufgabe der Führungsgremien dafür zu sorgen, dass es Regeln gibt, um Verstöße gegen das Wohlergehen von Pferden zu sanktionieren und das Wohlergehen von Pferden aufrechtzuerhalten. Jeder in der Pferdesportgemeinschaft ist verpflichtet, sich an solche Regeln und bewährte Praktiken der Pferdepflege und des Wohlergehens von Pferden zu halten, um den Pferdesport auch in Zukunft stark, gesund und ethisch einwandfrei zu erhalten.

Letztes Jahr, im Juni 2022, hat die FEI die Equine Ethics and Wellbeing Commission (Kommission für Ethik und Wohlbefinden von Pferden) ins Leben gerufen, ein unabhängiges Gremium, welches die Aufgabe hat, sich mit gesellschaftlichen Bedenken im Zusammenhang mit dem Einsatz von Pferden im Sport zu befassen und ein unabhängiges, evidenzbasiertes "Rahmenwerk" zu schaffen, das die Richtlinien und Praktiken der FEI in Bezug auf das Wohlergehen und die Pflege von Pferden leitet.

Ihr Abschlussbericht "Ein gutes Leben für Pferde. Eine Vision für den zukünftigen Einsatz von Pferden im Sport", der dem FEI-Vorstand am 18. November 2023 vorgelegt und der FEI-Generalversammlung am 22. November präsentiert wurde, wird nun die Grundlage für einen Aktions- und Umsetzungsplan bilden, der auf dem kommenden FEI-Sportforum im April 2024 diskutiert werden soll.

Wir setzen uns dafür ein, dass Pferde, die im Sport eingesetzt werden, während ihres gesamten Lebens gut behandelt werden, und dass die Vorschriften, Richtlinien und Praktiken der FEI sowie die Handlungen der Reitergemeinschaft diese Prinzipien widerspiegeln, und wir werden weiterhin gegen Handlungen und Verhaltensweisen vorgehen, die im Widerspruch zu unseren Werten stehen."

Der Wortlaut kann im Original hier nachgelesen werden. Auch finden sich an dieser Stelle Details über die "Equine Ethics and Wellbeing Commission".

Was die FEI damit jedoch noch nicht in die Wege geleitet hat, sind konkrete Maßnahmen gegen Andreas Helgstrand. Man muss abwarten, was in dieser Hinsicht in den kommenden Wochen bis Monaten geschieht.

Hier noch einmal alle Artikel zu den Entwicklungen im Fall Helgstrand: