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Weltmeistertitel für Chilli Morning IV und Killer Queen

Sie tragen beide berühmte Namen, aber zeigten sich ganz eigenständig auf Top Niveau: Die Holsteiner Stute Killer Queen siegte bei der WM der jungen Vielseitigkeitspferde bei den Fünfjährigen, Klon Chilli Morning IV bei den Siebenjährigen.

Sieger bei den Siebenjährigen: Chilli Mornings Klon namens Chilli Morning IV und Gemma Stevens.

Le-Lion d’Angers/FRA - Bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde in Le-Lion d’Angers hat der Holsteiner Zuchtverband seine Spitzenposition im Zuchtverbände-Ranking in dieser Disziplin erneut unterstrichen. In der Altersklasse der sechsjährigen Pferde landete die Holsteiner Rappstute Killer Queen mit Merel Blom-Hulsman im Sattel einen Start-Ziel-Sieg und sicherte gleichzeitig den Niederlanden den ersten Titel bei diesen Jungpferde-Weltmeisterschaften.

Killer Queen im Gelände auf Angriff.

Mit nur 25,1 Minuspunkten setzte sich Killer Queen (v. I’m Special de Muze – Calido I, Züchterin Morena Petersen aus Ahrenviöl) bereits in der Dressur an die Spitze. In dem äußerst selektiven Gelände blieb das Paar strafpunktfrei und hatte damit vor dem Springen einen Abwurf gut, ohne den Titel zu verlieren. Es wäre gar nicht nötig gewesen, denn die beiden drehten auch im Parcours eine Nullrunde.

Die Silbermedaille sicherte sich der KWPN-Wallach Norway van de Haar mit dem Briten Max Warburton im Sattel (28,8), auf dem dritten Platz folgte ein weiterer Sohn des I’m Special de Muze, der schwedische Wallach Clawfinger, vorgestellt von Anna Fresgard aus Schweden (31,6). Als bestes deutsches Paar beendeten Ann-Kathrin Bierlein und die Hannoveraner Stute Diancondiva (v. Diacontinus – Sunlight xx. Züchter: Johannes Hilmer aus Rullstorf) mit 33,0 Minuspunkten auf Platz vier. Nach Dressur und Geländeritt noch Dritte, verhinderte ein Abwurf im Springen den Sprung aufs Treppchen. Ähnlich erging es Calvin Böckmann im Sattel des Bundeschampions Kasparow (v. Karajan – Diacontinus, Züchter Friedrich Thiesse aus Steimbke). Die beiden lagen vor dem Springen auf dem Platz fünf. Allerdings kam der der Wallach im Parcours gleich zweimal an die Stangen. Acht zusätzliche Strafpunkte bedeuteten ein Endergebnis von 38,4 Minuspunkten und Platz acht.

Bereits im Gelände etwas Pech hatten die dritten deutschen Starter Sophie Leube und Hey Lucky Stan FBW. Der von der Freistedt Schmid GbR in Lonsee gezogene Wallach lief nach einem aussichtsreichen Platz zwei in der Dressur und einem sehr guten Beginn auf der Geländestrecke kurz vor Schluss an Hindernis 18 B vorbei und kassierte dafür 20 Strafpunkte. Im abschließenden Springen kamen vier weitere hinzu, was sich zu einem Endstand von 58,4 Minuspunkten (Platz 25) addierte.

Bei den Siebenjährigen war Holsteiner Quintus bestplatziertes Pferd aus deutscher Zucht. Der britische Mannschaftsolympiasieger Tom WcEwen stellte den Quibery-Sohn Quintus (MV: Limbus) vor. Dessen Züchter Hobe Magens aus Ottenbüttel war auch schon für die Zucht der ehemaligen Weltmeisterin 2021 Cute Girl verantwortlich. Eine Medaille gab es in diesem Jahr allerdings nicht. Nach Dressur noch auf Platz 16, konnte sich das Paar mit einer Nullrunde im Gelände auf Rang sieben verbessern und beendete die WM nach einem Abwurf im Springen auf Platz elf (Endstand 35,5 Minuspunkte).

Neuer Weltmeister der Siebenjährigen wurde der als britisches Sportpferd (SHBGB) registrierte Fuchshengst Chilli Morning IV, ein Klon des im Jahr 2000 geborenen DSP-Hengstes Chilli Morning (v. Phantomic xx – Kolibri), welcher nach Großbritannien verkauft wurde, dort mit William Fox-Pitt hocherfolgreich war und 2016 an den Olympischen Spielen teilnahm. Chilli Morning IV wurde von Gemma Stevens vorgestellt und beendete die WM mit seinem Dressurergebnis von 26,2 Minuspunkten auf Platz eins. Mit genau demselben Ergebnis war auch Julia Krajewski mit dem ebenfalls britischen Hengst Chilli Morning II, ein weiterer Klon von Chilli Morning, ins Gelände gestartet. Dort kamen einige Zeitstrafpunkte hinzu, im Parcours fiel die oberste Lage eines Mauer-Sprungs. Mit 34,2 Minuspunkten beendete Julia Krajwski die Drei-Sterne-Prüfung als beste deutsche Reiterin auf Platz sechs. Beide Hengste befinden sich im Besitz von Christopher und Lisa Stone aus Großbritannien.

Weniger Glück hatten die übrigen deutschen Teilnehmer, von denen nur zwei die Prüfung beendeten: Alina Dibowski und der in Brandenburg gezogene Hengst Comaan (v. Cullinan du Borget - Heraldik xx, Züchter: Hans-Joachim Nitschke, Niederwerbig) kamen an diesem Wochenende auf Platz 38, Jana Lehmkuhl und der Hannoveraner Lanzelot (v. Lucarelli xx - Contendro I, Züchter: ZG Judith und Sönke Schmidta aus Naumburg) wurden 39.

Die Silbermedaille bei den Siebenjährigen ging an den AES-Hengst Kantango (v. Tangelo van de Zuuthoeve – Winningmood) mit der Britin Kitty King im Sattel (Endstand 27,9). Ebenfalls aufs Podium schaffte es der in den Niederlanden gezogene Wallach Mr. Cookie Time (v. Casago – Grafiet), vorgestellt von Samantha Lissington aus Neuseeland (29,9).

Alle Ergebnisse gibt es hier.

Quelle