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Nach Vertrauensverlust: FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach tritt zurück​

FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach verlässt den Dachverband: Nach viel Kritik und der Nicht-Entlastung bei der außerordentlichen Verbandsratssitzung zieht der langjährige Verbandschef nun persönliche Konsequenzen.​

FN-Generalsekretär und -Geschäftsführer Soenke Lauterbach hat seinen Rücktritt angekündigt. (hier ein Archivbild)

Warendorf – Soenke Lauterbach, Vorsitzender des geschäftsführenden Vorstandes und Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), hat seinen Rücktritt angekündigt. Das teilt der Dachverband in seiner jüngsten Pressemitteilung mit. Lauterbach führt seit 2009 den Verband hauptamtlich. Am vergangenen Montag habe er das Präsidium und in einer heutigen Mitarbeiterversammlung die FN-Mitarbeiter darüber informiert, dass er seinen Dienstvertrag mit Wirkung zum 30. September 2025 gekündigt hat.

In der vergangenen Woche standen das extreme Haushaltsdefizit der FN im Jahr 2023 und ein Wirtschafts-Gutachten zu den Kontrollmechanismen im Fokus der außerordentlichen Verbandstagung in Warendorf (Reiter Revue berichtete). Die Wirtschaftsprüfer sahen beim Verband Optimierungspotenziale, aber keinen Insolvenzfall, sie gaben konkrete Maßnahmenvorschläge und stuften den Haushaltsplan 2024 als insgesamt plausibel ein. Während die Mitglieder bei der Versammlung den Haushaltsplan 2024 genehmigten, gaben sie jedoch keine Entlastung für den bis dato amtierenden FN-Präsident Hans-Joachim Erbel und Finanzkurator Gerhard Ziegler – beide traten noch am selben Tag zurück – noch für Generalsekretär Lauterbach.

„Das Vertrauen in meine Person hat massiv gelitten und die Kritik am Verband hat sich in den letzten Wochen immer mehr auf meine Person zugespitzt. Ich habe das Gefühl, dass ich zunehmend zur Belastung für die FN geworden bin. Ich sehe mich nicht mehr in der Position, den Verband auf Dauer zu führen“, wird der 50-jährige Jurist in der Pressemitteilung zitiert. Noch am Tag der Verbandsratssitzung sagte Lauterbach gegenüber der Presse, dass er keine vorschnelle Entscheidung aus der Emotion heraus treffen wolle. Nun aber zieht er persönliche Konsequenzen. „Ich übernehme die Verantwortung für die Fehler, die im Rahmen der Haushaltsplanung und Überwachung 2023/2024 gemacht wurden und dafür, dass unsere Kontrollmechanismen nicht gut genug funktioniert haben“, sagt der Generalsekretär.

FN-Vizepräsident Dr. Harald Hohmann bedauere die Entscheidung seines Generalsekretärs zutiefst: „Ich musste diese Nachricht erst einmal verdauen. Soenke Lauterbach ist aus Sicht des Präsidiums und aus meiner Sicht der richtige Mann an der richtigen Stelle. Soenke Lauterbach hat gemeinsam mit seinen Kollegen im Vorstand und mit den zuständigen Gremien der FN aus den Versäumnissen und Fehlern der Vergangenheit die richtigen Schlüsse gezogen und Maßnahmen vorgeschlagen bzw. bereits umgesetzt, die zur Bewältigung der aktuellen Situation erforderlich sind. Er genoss stets das uneingeschränkte Vertrauen der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Führungsorgane. Umso bitterer ist, dass er uns verlassen möchte. Die Entscheidung von Soenke Lauterbach verdient unseren größten Respekt.“

Bis zu seinem Ausscheiden werde Soenke Lauterbach seine Aufgaben weiter in vollem Umfang wahrnehmen. „Ich werde meine ganze Kraft für die anstehenden Aufgaben einsetzen, um den Verband wieder in sicheres Fahrwasser zu führen.“