Ulf Helgstrand als Vorsitzender des Dänischen Reiterverbandes beurlaubt
Brøndby/DEN - Die positive Medikationskontrolle bei Andreas Helgstrands Jovian im Rahmen der Dänischen Meisterschaften schlägt immer höhere Wellen. Weil der Hengst wegen leichter Kolikanzeichen während des Turniers behandelt und diese Behandlung nicht regelkonform gemeldet worden war, wurde der Reiter dort nachträglich disqualifiziert.
Wir berichteten darüber ausführlich in diesem Artikel vom 21. September.
Hinzu kamen weitere brisante Sachverhalte. So gab es Aufnahmen des dänischen Senders TV2 bei Helgstrand Dressage. TV2 zeigte diese Aufnahmen unter anderem dem Dänischen Reitverband. Im August kam es zu einem Gerichtsverfahren, bei dem fünf unabhängige Experten gegenüber TV2 feststellten, dass es sich um Rollkur handelt und dies als „Tierquälerei und Gewalt gegen das Pferd” bezeichneten.
Hier kam es Anfang September zu einem Urteil: Andreas Helgstrand kann demnach nicht gegen den Fernsehsender vorgehen. Die weiteren Folgen stehen noch aus. Fakt ist aber, dass dies nicht das erste Mal war, dass Andreas Helgstrand mit fraglichem Verhalten auffiel. Und so kritisierte auch die einstige dänische Dressur-Equipechefin Kimi Nielsen in einem offenen Brief an den dänischen Pferdesportverband die aktuellen Entwicklungen im Dressursport ihres Landes.
Unser Herausgeber, Martin Richenhagen, bezog vor wenigen Tagen ebenfalls Stellung und betonte: „Bei Tierquälerei gilt Nulltoleranz.“
Nun gibt es neue Entwicklungen in Dänemark: Ulf Helgstrand, Vater von Andreas, hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Vorsitzender des dänischen Pferdesportverbandes beurlauben lassen. Der Spagat zwischen den reiterlichen Ambitionen seines Sohnes und der Kritik an ihm mit der sportpolitischen Tätigkeit zu vereinbaren, wurde in den vergangenen Wochen zunehmend schwieriger.
Seit 2003 war Helgstrand Vorsitzender des dänischen Pferdesportverbands. Erst im April 2023 war er für weitere zwei Jahre in das Amt wiedergewählt worden.
Auf der Seite des Verbandes heißt es: „Auf der Sitzung der Vertreterversammlung im April 2023 wurde Ulf Helgstrand für eine weitere zweijährige Amtszeit als Vorsitzender wiedergewählt. Seitdem hat sich jedoch gezeigt, dass bei einigen der wichtigsten und schwerwiegendsten Themen in der Arbeit des Gremiums häufig eine Disqualifizierung aufgrund familiärer Beziehungen erfolgt. Ulf Helgstrand hat daher angeboten, von seinem Amt als Vorsitzender zurückzutreten, hat sich aber nach Rücksprache mit dem Vorstand dafür entschieden, sich als Vorsitzender der DRF beurlauben zu lassen, um dem Vorstand in den wichtigen Fragen Ruhe zu geben.
Der derzeitige stellvertretende Vorsitzende von DRF, Jakob Blicher Ravnsbo, wird vorübergehend die Funktion des Vorsitzenden übernehmen.“
Editorial der Oktober-Ausgabe 2023
Bei Tierquälerei gilt Nulltoleranz
Andreas Helgstrand steht vermehrt in der Kritik. Martin Richenhagen, Herausgeber der Reiter Revue, bezieht sich in diesem Statement auf Aussagen, die Helgstrand bezüglich heimlicher Filmaufnahmen getätigt hat. Martin Richenhagen betont: Bei Tierquälerei gilt immer Nulltoleranz.
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Helgstrand verliert Bronze von dänischen Meisterschaften
Bei den diesjährigen dänischen Meisterschaften hatte Andreas Helgstrand mit Jovian die Bronzemedaille gewonnen. Weil der Hengst wegen leichter Kolikanzeichen während des Turnier behandelt und diese Behandlung nicht regelkonform gemeldet worden war, wurde der Reiter nun nachträglich disqualifiziert.
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